Nur gute Nachrichten

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Es gibt sie noch, die guten Nachrichten. Zwar musste Volkswagen am Dienstag einen Gewinneinbruch um fast ein Drittel melden. Aber der Umsatz stieg sogar ein wenig, und in einem anderen Bereich fährt der Konzern auf Rekordkurs. Die hauseigene Currywurst lief 2024 so gut wie nie. 8,5 Millionen Stück wurden verkauft, 200.000 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2023. Bei der Kernmarke VW ist die Wurst (Teilenummer: 199 398 500 A) jetzt das meistverkaufte Produkt überhaupt. Denn im vergangenen Jahr wurden nur 5,2 Millionen Autos und Transporter mit VW-Logo abgesetzt. 2021 hatte Deutschlands größter Automobilkonzern den „Kraftriegel des Facharbeiters in der Produktion“, so Altkanzler Gerhard Schröder, in einigen Kantinen abgesetzt und damit für einen Eklat gesorgt. Vor zwei Jahren wurde der Currywurst-Bann wiederaufgehoben, und heuer kündigte Personalvorstand Gunnar Kilian gar an, dass der nächste „Currywurst-Coup“ bereits „in Arbeit“ sei.

Eigentlich müsste es der Autoindustrie gut gehen. Die Menschen lieben das Auto, und hier gibt es gleich die nächste Rekordzahl zu melden: Der deutsche Kraftfahrzeugbestand überschreitet einen Höchststand nach dem anderen. Derzeit gibt es 61 Millionen zugelassene Kraftfahrzeuge in Deutschland, davon fast 50 Millionen Autos. Am stärksten wächst das Segment der allseits beliebten SUV. Auch das Interesse an klassischen Automobilen ist groß wie nie, die Zahl der Oldtimer wuchs um fast fünf Prozent auf 888.000 Einheiten. Zudem steigt die Motorisierungsquote, also die Zahl der Autos pro 1000 Einwohner, von Jahr zu Jahr. Sie zeigt, dass individuelle Mobilität, Freiheit und Selbstbestimmung fest in der Gesellschaft verankert sind.

Rekordzahlen schreibt auch die Deutsche Bahn. Deren Kunden erhielten im vergangenen Jahr sagenhafte 200 Millionen Euro zurück, ein Anstieg um 70 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Worüber dürfen sich die Bahnkunden freuen? Es handelt sich um die Entschädigungszahlungen nach Zugverspätungen. Im vergangenen Jahr war die Deutsche Bahn so unpünktlich wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Jeder dritte Fernzug hatte Verspätung. Fast sieben Millionen Entschädigungsanträge wurden von Fahrgästen gestellt. Mit der Abarbeitung solcher Anträge ist ein gigantischer logistischer Aufwand verbunden. Wir haben einen Verbesserungsvorschlag für weniger Bürokratie: Die Fahrgäste zahlen das Zugticket nicht mehr vorab, sondern erst nach Ende der Fahrt, wenn sie tatsächlich a) pünktlich und b) am gewünschten Zielort angekommen sind.