“Ansonsten rollt hier kein Ball”
Fans von Eintracht Frankfurt provozieren fast Spielabbruch
Aktualisiert am 16.03.2025 – 16:59 UhrLesedauer: 3 Min.

Das Bundesligaspiel VfL Bochum gegen Eintracht Frankfurt ist fast eine Stunde später als geplant angepfiffen worden. Mal wieder sorgt die Zaunfahnen-Problematik für Ärger.
Das Bundesligaspiel zwischen dem VfL Bochum und Eintracht Frankfurt ist mit 50-minütiger Verspätung angepfiffen worden. Grund dafür war das altbekannte Bochumer Problem mit den Zaunfahnen. Ein Banner der SGE-Fans verdeckte im Gästebereich einen Fluchtweg und wurde trotz mehrmaliger Aufforderung des Stadionsprechers nicht entfernt.
Erst als Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche 34 Minuten nach dem geplanten Anpfiff um 15.30 Uhr die eigenen Fans in der Kurve aufforderte, das Banner zu entfernen, kam der Gäste-Anhang dem nach. Schiedsrichter Felix Zwayer, der die Fußball-Profis zunächst in die Kabinen zurückgeschickt hatte, hatte mit Spielabbruch gedroht. So konnte das Spiel um kurz vor halb fünf dann endlich angepfiffen werden.
Was war passiert? Die Fans der Frankfurter Eintracht hatten reichlich Fahnen und Banner mitgebracht und damit offenbar auch ein paar Fluchttore zugehängt, entsprechende Fluchtwege versperrt. Im Stadion gab es die Ansage, dass dies erst behoben werden muss, ehe die Partie angepfiffen werden kann.
Einige Ordner lösten daraufhin ein paar Befestigungen an einigen Bannern, was allerdings für weitere Diskussionen sorgte. Die beiden Mannschaften zogen sich aus dem Stadioninnenraum in die Kabinen zurück, Schiedsrichter Felix Zwayer sah zunächst von einem Abbruch ab.
Um 15.50 Uhr richtete sich der Frankfurter Stadionsprecher über das Stadionmikrofon an die Zuschauer. “Liebe Fans aus Frankfurt, noch mal die eindringliche Bitte: Wir freuen uns alle auf ein schönes Fußballspiel”, sagte er. “Wir setzten auf eure Kooperation. Bitte hängt die Banner von den Flucht- und Rettungstoren ab. Ansonsten rollt hier kein Ball heute Nachmittag.”
Die Feuerwehr gab die Partie weiterhin nicht frei; erst wenn die Fanbanner nicht weiter die Fluchtwege versperren würden, werde das Spiel angepfiffen. Um 16.01 Uhr folgte die nächste Stadiondurchsage. “Am Status quo hat sich nichts geändert. Stand jetzt kann auf Geheiß der Sicherheitsbehörden dieses Fußballspiel nicht angepfiffen werden”, sagte der Stadionsprecher. Man könne nicht dafür sorgen, dass in einem Notfall alle Fans sicher das Stadion verlassen können.
“Liebe Fans aus Frankfurt, daher die eindringliche Bitte: Bitte kooperiert, bitte hängt die betreffenden Banner, ihr wisst genau, um welche es sich da handelt, von den Fluchttoren ab. Die Sicherheitsbehörden sagen ganz klar: Solange das nicht passiert, wird der Schiedsrichter die Partie nicht anpfeifen.”
Das Schiedsrichterteam sei “stinksauer”, wie DAZN über seine Stadionreporterin berichtete. Es habe demnach folgende Ansage gegeben: “Wenn die Banner jetzt nicht sofort abgehangen werden, wird das Spiel abgebrochen.” Erst als dann Krösche zur Frankfurter Fankurve gegangen war, kam kurz danach dann Bewegung in die Szenerie.
Gegen 16.10 Uhr kamen die Spieler dann auch wieder auf den Rasen, um sich erneut warmzumachen. Die Sicherheitsbehörden kündigten an, einen Sicherheits- und Funktionstest vornehmen zu wollen. Der verlief offenbar erfolgreich. Um 16.20 Uhr lief Schiedsrichter Zwayer schließlich mit seinem Team auf den Rasen und gab das Spiel mit 50 Minuten Verzögerung frei. Einige Eintracht-Fans waren aufgrund der Vorgänge allerdings derart verärgert, dass sie das Stadion vorzeitig verließen.