Rachenentzündung: Symptome, Ursachen, Behandlung

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Eine Rachenentzündung kann sehr schmerzhaft sein, dauert aber meist nicht lang an. Welche Symptome weisen auf einen entzündeten Rachen hin und was hilft?

Akute Rachenentzündungen kommen häufig vor. In der hausärztlichen Beratungspraxis stehen Hals- und Rachenbeschwerden auf Platz sechs der zu behandelnden Symptome.

Zu einer chronischen Rachenentzündung, die länger andauert, kommt es im Vergleich seltener. Sie zeigt sich vor allem bei Menschen im mittleren Alter und betrifft Männer öfter als Frauen.

Bei einer Rachenentzündung sind die Schleimhäute im Rachen entzündet. Also in jenem Abschnitt, der vom hinteren Ende der Mundhöhle bis zum Beginn von Luft- und Speiseröhre reicht. Zum Rachen zählen auch das Zäpfchen, die Gaumenmandeln sowie Kehlkopf und Kehldeckel. Der Fachausdruck für Rachenentzündung lautet Pharyngitis.

Anatomische Darstellung des RachenraumsVergrößern des Bildes
Der Rachen (hellblau hervorgehoben) beginnt am hinteren Ende der Mundhöhle, erstreckt sich nach oben bis zum Beginn der Nasenhöhle und nach unten bis zum Beginn von Luft- und Speiseröhre. (Quelle: Tigatelu/getty-images-bilder)

Typisch für eine akute Rachenentzündung sind plötzlich einsetzende starke Halsschmerzen, die meist mit Schluckbeschwerden einhergehen und das Essen oft schmerzhaft machen. Daneben treten bei einer Pharyngitis häufig weitere Symptome auf, wie etwa:

  • Kratzen, Brennen oder wundes Gefühl in Hals/Rachen
  • trockenes Gefühl im Hals/Rachen
  • gerötete Rachenschleimhaut
  • Ohrenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Schnupfen
  • geschwollene Lymphknoten im Halsbereich
  • allgemeines Krankheitsgefühl
  • Fieber

Dauert eine Pharyngitis länger als drei Monate, sprechen Fachleute von einer chronischen Rachenentzündung. Diese entsteht meist nicht infolge eines Infekts, sondern hat andere Ursachen – und auch andere Symptome. Mögliche Anzeichen sind zum Beispiel:

  • trockenes Gefühl im Hals
  • zwanghaftes Räuspern
  • trockener Husten (Reizhusten)
  • zäher Schleim im Hals
  • Kloßgefühl im Hals (Globusgefühl)

Bei einer chronischen Rachenentzündung sind die Beschwerden zwar meist weniger heftig als bei einer akuten Pharyngitis. Da sie aber lange anhalten, können sie dennoch sehr belastend sein.

Während eine akute Rachenentzündung in der Regel infektbedingt und sehr ansteckend ist, hat eine chronische Rachenentzündung meist andere Ursachen und ist nicht ansteckend.

Akute Rachenentzündungen entstehen hauptsächlich durch Viren, die Atemwegsinfekte wie Erkältungen oder Grippe auslösen, also etwa

  • Adenoviren,
  • Rhinoviren,
  • RS-Viren,
  • Coxsackie-Viren oder
  • Grippeviren.

Bakterien lösen vergleichsweise selten allein eine Pharyngitis aus: Zu einem bakteriellen Infekt kommt es insbesondere infolge eines vorausgegangenen Virusinfekts, wenn dieser die Immunabwehr schwächt. Ursache solch einer bakteriellen Rachenentzündung sind dann vor allem A-Streptokokken.

Bei einer chronischen Rachenentzündung ist die Ursache meist eine länger anhaltende Reizung der Rachenschleimhaut, etwa durch:

  • Rauchen
  • regelmäßigen Alkoholkonsum
  • häufiges Aufstoßen oder nächtlichen Rückfluss von saurem Magensaft in die Speiseröhre (Reflux)
  • trockene Raumluft (z. B. durch beheizte Räume im Winter oder durch Klimaanlagen)
  • Staub in der Luft (z. B. arbeitsbedingt)
  • regelmäßigen Genuss von sehr scharfen oder sehr heißen Speisen
  • behinderte Nasenatmung und in der Folge häufigem Atmen durch den Mund

Auch im Rahmen mancher Erkrankungen oder im Verlauf hormoneller Veränderungen kann sich eine chronische Rachenentzündung entwickeln, so zum Beispiel

  • in den Wechseljahren,
  • durch Stoffwechselstörungen wie Diabetes oder eine Unterfunktion der Schilddrüse,
  • durch Allergien,
  • durch das Sjögren-Syndrom (eine Autoimmunerkrankung) oder
  • durch Strahlenbehandlungen, etwa bei Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich.

Um bei Beschwerden wie Halsschmerzen und Schluckbeschwerden eine Diagnose zu stellen und herauszufinden, ob es sich um eine Rachenentzündung handelt, wirft der Arzt oder die Ärztin in der Regel zuerst einen Blick in Hals und Rachen. Dabei lässt sich unter anderem prüfen, ob die Rachenschleimhaut gerötet ist, es Schwellungen oder weißliche oder eitrige Beläge gibt. Möglicherweise nimmt er oder sie auch Nase und Ohren näher in Augenschein und tastet den Hals nach geschwollenen Lymphknoten ab.

Bei Verdacht auf eine bakterielle Rachenentzündung kann ein Schnelltest innerhalb weniger Minuten zeigen, ob A-Streptokokken dahinterstecken. Dazu wird ein Abstrich aus dem Rachen benötigt. Soll der Erreger genauer bestimmt werden, gibt der Arzt oder die Ärztin den Abstrich ins Labor.

Besteht die Rachenentzündung bereits länger, spiegelt der Arzt oder die Ärztin möglicherweise Hals und Rachen. Im Falle einer chronischen Rachenentzündung zeigt sich oft eine charakteristisch veränderte Rachenschleimhaut.

Eine Blutuntersuchung ist in den meisten Fällen nicht notwendig, um bei einer Rachenentzündung die Diagnose zu stellen. Sie wird jedoch gegebenenfalls veranlasst, wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen werden sollen (etwa pfeiffersches Drüsenfieber).

Behandlung & Hausmittel: Was hilft bei Rachenentzündung?

Bei einer Rachenentzündung richtet sich die Behandlung vor allem nach der Ursache und den jeweiligen Beschwerden.