“Das ist überraschend”
Neue Details zum Tod Gene Hackmans werfen Fragen auf
18.03.2025 – 10:36 UhrLesedauer: 3 Min.

Die Ermittlungen zum Tod des Ehepaars Hackman schienen abgeschlossen. Bis jetzt. Neue Erkenntnisse geben Rätsel auf: Ist der Todeszeitpunkt nur geschätzt?
Gene Hackmans Ehefrau Betsy Arakawa hat einen Tag nach ihrem offiziellen Todesdatum noch einen Anruf beim medizinischen Dienst “Cloudberry” getätigt. Das berichtet der US-Nachrichtensender ABC. Dieser Umstand wirft neue Fragen im mysteriösen Todesfall des Ehepaars auf, das im Februar tot in seinem Haus gefunden wurde.
Denn laut Autopsiebericht verstarb Betsy Arakawa am 11. Februar im Alter von 63 Jahren an den Folgen einer Viruserkrankung. Mehr dazu lesen Sie hier. Gene Hackman soll den Ermittlungserkenntnissen zufolge einige Tage später an einer hypertensiven Herz-Kreislauf-Erkrankung, die durch seine Alzheimer-Erkrankung verschlimmert wurde, gestorben sein.
Doch nun bestätigte das Büro des Sheriffs von Santa Fe bei ABC, dass Arakawa noch am frühen Morgen des 12. Februars – also einen Tag nach ihrem offiziellen Todesdatum – beim medizinischen Dienst “Cloudberry” anrief. Dr. Josiah Child von “Cloudberry” erklärte der britischen Zeitung “Daily Mail” den Sachverhalt näher.
“Sie hatte mich ein paar Wochen vor ihrem Tod angerufen und nach einem Echokardiogramm für ihren Mann gefragt”, berichtete der Arzt. “Sie war keine Patientin von mir, aber einer meiner Patienten hatte ihr ‘Cloudberry’ empfohlen.” Überraschend ist, dass Arakawa bei diesem Anruf einen Termin für sich selbst am 12. Februar vereinbarte – und zwar für ein Anliegen, das nichts mit Atemproblemen zu tun hatte.
Diesen Termin sagte sie später ab, weil es ihrem Mann schlecht ging. “Am Morgen des 12. Februars rief sie zurück und sprach mit einem unserer Ärzte, der ihr sagte, sie solle am Nachmittag vorbeikommen”, so Dr. Child weiter. Zu diesem Termin erschien sie jedoch nie.
Sie hatte keinerlei Anzeichen einer Atemwegserkrankung.
Dr. Josiah Child
Der Mediziner äußerte Zweifel an der festgestellten Todesursache: “Sie hatte keinerlei Anzeichen einer Atemwegserkrankung. Der Termin hatte nichts mit dem Hantavirus zu tun. Wir versuchten ein paar Mal, sie anzurufen, jedoch ohne Erfolg.”
Besonders kritisch sieht Dr. Child den Verlauf der diagnostizierten Erkrankung: “Ich bin kein Hantavirus-Experte, aber die meisten Patienten mit dieser Diagnose sterben im Krankenhaus. Es ist überraschend, dass Frau Hackman am 10. und 12. Februar mit meiner Praxis telefonierte und offenbar keine Atemnot hatte.”
Trotz dieser Ungereimtheiten gehen die Behörden weiterhin nicht von einem Verbrechen aus. Kohlenmonoxid und Gas wurden als mögliche Todesursachen ausgeschlossen. Eine Tierärztin des Gesundheitsministeriums von New Mexico stellte einen “Nagetierbefall” auf dem Grundstück fest, stufte das Risiko im Haupthaus jedoch als “gering” ein.
In einem Primetime-Special namens “Last Days of Gene Hackman: ABC News Special” wird am heutigen Dienstag, dem 18. März, im US-Fernsehen ein einstündiger Film zu dem rätselhaften Todesfall ausgestrahlt. Dort soll es unter anderem noch einmal um die neuen Erkenntnisse gehen – auch der zuständige Sheriff Adan Mendoza kommt in einem ausführlichen Interview zu Wort.
Ob es in näherer Zukunft weitere Beweismittel an die Öffentlichkeit schaffen, ist allerdings fraglich. Bis auf Weiteres dürfen die ermittelnden Behörden weder Fotos und Videos, die die Leichen des Paares oder das Innere des Hauses zeigen, noch die Autopsieberichte veröffentlicht werden. Die Nachlassverwalterin Julia Peters hatte das Gericht in Santa Fe aufgefordert, die Akten zu versiegeln, um das Recht der Familie auf Privatsphäre zu schützen und in dieser Woche recht bekommen.