Unzureichend behandelt, kann ein Erysipel unheilbare Spätfolgen haben. Was nötig ist, damit es nicht so weit kommt, erfahren Sie hier.
Ein Erysipel – auch Wundrose genannt – ist eine oberflächliche bakterielle Hautinfektion, bei der sich die Haut und die darin verlaufenden Lymphgefäße entzünden. Der betroffene Hautbereich verfärbt sich glänzend, schwillt an und schmerzt. Bei frühzeitiger und ausreichender Behandlung heilt die Infektion normalerweise folgenlos aus. Unbehandelt können jedoch schwere Komplikationen auftreten, wie etwa:
Zudem besteht bei unzureichender Behandlung das Risiko, dass das Erysipel immer wiederkehrt. Als Spätfolge kann sich dann ein Lymphödem ausbilden. Denn die ständigen Entzündungen können die Lymphgefäße zunehmend schädigen und somit verschließen. Dadurch kann die Lymphflüssigkeit nicht mehr abfließen, sondern sammelt sich im Gewebe an – es entsteht ein chronisches Ödem, das sich als blasse, teigige Schwellung zeigt.
Ein Lymphödem erfordert eine lebenslange Behandlung. Sonst kann die Schwellung zunehmen und die alltäglichen Aktivitäten immer stärker erschweren. Betroffene haben eine beeinträchtigte Lebensqualität und entwickeln oft auch psychische Probleme. Wer etwaige Anzeichen für ein Erysipel an sich bemerkt, sucht daher am besten schnellstmöglich ärztliche Hilfe.
Bei rechtzeitiger und angemessener Therapie stehen die Chancen gut, dass ein Erysipel verschwindet, ohne Spätfolgen und andere Komplikationen zu verursachen. Dazu sind folgende Maßnahmen notwendig:
Konsequent umgesetzt, können diese Maßnahmen bei einem Erysipel Rückfälle – und somit Spätfolgen – für gewöhnlich erfolgreich verhindern. Weniger gut ist die Prognose hingegen bei Menschen, deren Immunabwehr geschwächt ist oder die sich nicht an die nötige Therapie halten (können). Für sie kann daher eine Behandlung im Krankenhaus ratsam sein.
Wenn ein Erysipel schon mehrfach wiedergekehrt ist, kommt im Anschluss an die Akuttherapie unter Umständen eine vorbeugende Langzeittherapie mit Antibiotika in Betracht, um erneute Rückfälle zu vermeiden. Denn mit jedem weiteren Erysipel steigt das Risiko für Spätfolgen.
Ohne ausreichende Behandlung kann ein Erysipel schwere Komplikationen verursachen. Auch Spätfolgen in Form von unheilbaren Lymphödemen sind möglich. Bei frühzeitiger Therapie der Hautinfektion mit Antibiotika sowie einer sachgemäßen Behandlung der Infektionsstelle und etwaiger Grunderkrankungen heilen Erysipele aber normalerweise vollständig aus und kehren nicht zurück.