Trump, Putin, Infantino – Bedeutung für Olympia und WM 2026

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Im kommenden Jahr finden die Olympischen Winterspiele und die Fußball-WM statt. Ob russische Athleten daran teilnehmen werden? Ausgeschlossen scheint es nicht.

Noch immer sind russische Athletinnen und Athleten von großen Sportveranstaltungen gesperrt. Doch die jüngsten Entwicklungen rund um das Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin lassen aufhorchen. Sie sollen neben der Ukraine auch über die Austragung von Eishockeyspielen gesprochen haben. Wie beeinflusst die Sportpolitik die internationale Beziehung der Länder?

Trump und Putin wollen in ihren Ländern offenbar Spiele veranstalten, an denen sowohl Profis der nordamerikanischen Liga (NHL) als auch der russisch geprägten Liga (KHL) teilnehmen können. Die US-Nachrichtenagentur AP berichtet, dass die NHL erst nach dem Telefonat von den Plänen erfahren haben soll. Zudem werden in dem Bericht des Weißen Hauses über das Telefonat keine Gespräche über Eishockey erwähnt. Die NHL erklärte auf Nachfrage von AP: “Wir waren an diesen Gesprächen selbstverständlich nicht beteiligt, und es wäre für uns zum jetzigen Zeitpunkt unangebracht, dazu Stellung zu nehmen.”

Auch ohne eine klare Stellungnahme der NHL zu den möglichen Plänen von Trump und Putin schwelt das Thema im Eishockeysport. Denn Fakt ist: Ab dem 9. Mai findet in Dänemark und Schweden die Weltmeisterschaft statt – und Russland bleibt aufgrund des Krieges in der Ukraine weiterhin ausgeschlossen. Seit 2022 darf das Land von Präsident Putin nicht an internationalen Eishockey-Veranstaltungen teilnehmen. Ebenso wenig wie an anderen großen Sportveranstaltungen. Doch die Lage könnte sich bald ändern. Erste Anzeichen dafür gibt es bereits.

Der Präsident der Internationalen Eishockey-Föderation (IIHF), Luc Tardif, möchte Russland und Belarus “so schnell wie möglich” wieder bei den internationalen Turnieren sehen. Im Eiskunstlauf, Eisschnelllauf und Shorttrack lässt die Internationale Eislaufunion (ISU) Russinnen und Russen bereits wieder für die Olympia-Qualifikation für Mailand und Cortina d’Ampezzo im kommenden Jahr unter Auflagen zu. Möglich wäre dann eventuell ein Start dieser Athleten unter neutraler Flagge und unter bestimmten Voraussetzungen, so wie zuletzt bei den Sommerspielen in Paris.

Allerdings gibt es auch Winter-Sportarten wie Biathlon, Rodeln oder Ski Alpin, wo es nicht nach einer zeitnahen Rückkehr von russischen Athleten und einer Wende aussieht. Erst kürzlich sagte der norwegische Biathlon-Star Sturla Holm Lægreid: “Wir alle wissen, was in der Ukraine, im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, vor sich geht. Deshalb wollen wir unsere Unterstützung für Pidrutschnyj (ukrainischer Biathlet, Anm. d. Red.) und den Rest des ukrainischen Volkes zeigen.”

Was genau will Putin durch oben genannte Pläne mit US-Präsident Trump erreichen? Welche Rolle kommt dem Sport in der Politik zu?

Jürgen Mittag, Professor für Sportpolitik an der Deutschen Sporthochschule Köln, erklärte im Deutschlandfunk kürzlich, es sei Bewegung in die Sache gekommen, weil das Internationale Olympische Komitee (IOC) den Kurs von einer “Ausschlussentscheidung hin zu einer Rückkehr zum Dialog” genommen habe.

Warum? “Das hat einfach auch Wettbewerbsgründe, finanzielle Gründe. Und eben die Logik, dass es mit Russland letztendlich erfolgreicher, besser geht, trotz grundsätzlicher Bedenken, die aus der internationalen Politik sicherlich weiter im Raume stehen. Und damit kommt dem Sport gewissermaßen wirklich eine gewisse Türöffner-Funktion im Hinblick auf internationale Politik zu”, so Mittag weiter.