Bei diesen Anzeichen sollten Sie handeln

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Infizieren Bakterien die Haut, entsteht mitunter ein Erysipel. Auch nach einem Insektenstich kann das passieren. Wie sieht die Haut dann aus, und was hilft?

Ein Erysipel (auch Wundrose genannt) ist eine akute Entzündung der Haut, die nur entstehen kann, wenn Bakterien in die Haut gelangen. Dazu reicht aber schon ein kleiner Hautschaden – wie etwa Einrisse bei trockener Haut, aufgeweichte Zehenzwischenräume bei Fußpilz oder ein wunder Naseneingang bei Schnupfen. In seltenen Fällen tritt ein Erysipel auch nach einem Insektenstich auf.

Betroffene benötigen schnellstmöglich ärztliche Hilfe. Bei fehlender, zu später oder falscher Behandlung kann die Infektion sich ausbreiten und zu teils schweren Komplikationen und Folgeschäden führen. Frühzeitig und richtig behandelt, heilt ein Erysipel hingegen meist folgenlos aus. Nach einem Insektenstich ist es also wichtig, auf mögliche Anzeichen einer Infektion zu achten.

Überwiegend macht sich ein Erysipel wenige Stunden bis zwei Tage nach dem Insektenstich bemerkbar: Dann kommt es binnen kurzer Zeit zu einer glänzenden, sich flächenhaft ausbreitenden Hautverfärbung (Fachbegriff: Erythem), deren Rand meist scharf begrenzt und oft gezackt ist. Diese Verfärbung lässt hellere Haut gerötet und dunklere Haut eher dunkelbraun bis dunkelviolett aussehen.

Der entzündete Hautbereich schwillt an, tut weh und ist überwärmt. (In schweren Fällen können zudem Blasen oder Einblutungen in die Haut auftreten.) Gleichzeitig mit dem Erysipel – teils auch schon kürzere Zeit nach dem Insektenstich – entstehen oft Fieber und ein schweres Krankheitsgefühl. Überdies sind Gelenkbeschwerden, Kopfschmerzen, Schüttelfrost sowie Übelkeit und Erbrechen möglich.

Dass sich ein Erysipel nach einem Insektenstich bildet, ist aber eher nicht zu erwarten. Vor allem bei gesunden Menschen mit funktionierender Immunabwehr geschieht dies äußerst selten. Erysipele kommen hauptsächlich bei Personen vor, deren Abwehrkräfte geschwächt sind oder die eine Erkrankung haben, welche das Risiko für Hautinfektionen erhöht – also etwa bei:

Stiche von Bienen, Wespen und anderen stechenden Insekten können allerdings Hautveränderungen hervorrufen, die einem Erysipel ähneln. Nach jedem Insektenstich kommt es nämlich – ausgelöst durch Kontakt mit dem Insektengift – zu einer örtlichen Entzündungsreaktion. Diese normale toxische Reaktion geht manchmal mit einer ausgeprägten Hautverfärbung und/oder Schwellung einher. Wer bereits durch einen früheren Insektenstich sensibilisiert ist, reagiert zudem allergisch.

Es empfiehlt sich also, genau hinzuschauen, um ausgeprägte, aber normale Insektenstichreaktionen nicht mit einem Erysipel zu verwechseln. Wer nach einem Insektenstich auf folgende Hinweise achtet, sollte die bakterielle Hautinfektion aber gut von einer örtlichen Stichreaktion unterscheiden können:

Diese Abgrenzung ist entscheidend für die Wahl der richtigen Behandlung: Bei normalen Insektenstichreaktionen lassen sich die Beschwerden mit Allergiemedikamenten (Antihistaminika) und Schmerzmitteln (Analgetika) lindern. Wer nach dem Insektenstich ein Erysipel entwickelt, braucht hingegen eine frühzeitige und angemessene Therapie mit Antibiotika, um die Infektion erfolgreich zu bekämpfen.