Raumfahrt in Europa – Isar Aerospace: Firma darf Testrakete starten

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Isar Aerospace

Deutsche Firma darf Testrakete starten – das sollten Sie wissen


21.03.2025 – 12:24 UhrLesedauer: 2 Min.

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Die Rakete von Isar Aerospace startet von Norwegen aus ins All. (Quelle: Wingmen Media / Isar Aerospace)

Ein wichtiger Moment für die europäische Raumfahrt: Das deutsche Start-up Isar Aerospace darf seine Rakete zum ersten Mal ins All schießen. Das ist in mehrfacher Hinsicht eine Premiere.

Das deutsche Raketen-Start-up Isar Aerospace will am kommenden Montag seine erste Testrakete “Spectrum” in den Weltraum schießen. Das teilt das Unternehmen mit Sitz in Ottobrunn bei München auf seiner Webseite mit. Zuvor hatte die norwegische Zivilluftfahrtbehörde die Genehmigung für den Flug vom Weltraumbahnhof Andøya Spaceport erteilt.

Dass die Rakete bei ihrem ersten kompletten Testflug den Orbit erreicht, gilt als weitgehend ausgeschlossen. “Die Rakete darf explodieren, das ist im Rahmen des Testflugs sogar wahrscheinlich”, sagt eine Sprecherin von Isar Aerospace. “Jede Sekunde, die wir fliegen, ist gut, weil wir damit Daten und Erfahrung sammeln. 30 Sekunden wären schon ein großer Erfolg. Tatsächlich hat es noch kein Unternehmen geschafft, die erste Rakete in den Orbit zu bringen.”

Der Start der Testrakete von Norwegen aus ist dennoch eine doppelte Premiere: Es ist nicht nur der erste Flug für Isar Aerospace, sondern auch der erste Start einer orbitalen Trägerrakete in Kontinentaleuropa. “Der wichtigste Meilenstein auf unserer bisherigen Reise rückt immer näher”, sagte Daniel Metzler, Unternehmenschef und Mitgründer von Isar Aerospace.

Ob am Montag wirklich der Countdown läuft und die Rakete im angesetzten Zeitfenster zwischen 12.30 und 15.30 Uhr startet, hängt noch von vielen Faktoren ab. Dazu gehört neben dem Wetter auch die Möglichkeit, dass bei den Überprüfungen der Rakete Dinge auffallen, die noch geändert werden müssen. Das könnte Verschiebungen nach sich ziehen.

Das Raketen-Start-up hatte sich kürzlich in einer neuen Finanzierungsrunde zusätzliches Geld gesichert. Unter den Investoren ist demnach auch der Nato Innovation Fund, ein von 24 Nato-Staaten unterstützter Wagniskapital-Fonds.

Isar Aerospace entwickelt Trägerraketen für die Beförderung von Satelliten in die Erdumlaufbahn. Im vergangenen Jahr hatte sogar Indien mehr Raketen abheben lassen als Europa. Eine Ursache sind die jahrelangen Verspätungen bei der Entwicklung der Trägerrakete “Ariane 6”.

Zukunftsvision bei Isar Aerospace ist der Bau von bis zu 40 Trägerraketen pro Jahr. Inklusive der aktuellen Aufstockung hat das Start-up bisher mehr als 400 Millionen Euro Kapital eingeworben.