Er schoss mehr Bundesliga-Tore als sein Sohn
Das ist der berühmte Vater von Leroy Sané
21.03.2025 – 13:56 UhrLesedauer: 3 Min.

Das sportliche Talent wurde Leroy Sané in die Wiege gelegt. Der deutsche Fußball-Nationalspieler hat eine Olympionikin als Mutter und einen Ex-Fußballprofi als Vater.
Leroy Sané zählt zu den besten deutschen Fußballern. Beim FC Bayern München und in der deutschen Nationalmannschaft gehört er seit Jahren zum Stammpersonal. Auch sein Vater war Fußball-Nationalspieler – allerdings nicht für Deutschland, sondern für Senegal (55 Spiele/29 Tore).
Souleymane Sané war einer der ersten Afrikaner in der Bundesliga. Er spielte als Profi in Deutschland für den SC Freiburg, den 1. FC Nürnberg und die SG Wattenscheid 09. In 174 Bundesligaspielen gelangen Souleymane Sané 51 Tore, dazu kommen noch mal 65 Treffer in 152 Zweitligaeinsätzen. Damit ist er aktuell noch der erfolgreichere Sané in der Bundesliga-Torschützenliste, denn Leroy steht aktuell bei 47 Treffern (Stand: 21. März 2025). In der Saison 1987/88 wurde Sané senior mit 21 Toren für Freiburg der erste ausländische Torschützenkönig in der Geschichte der 2. Bundesliga.
Geboren wurde Souleymane in Dakar. Mit seiner Familie zog er bereits im Alter von vier Jahren nach Frankreich, wo sein Vater bei der senegalesischen Botschaft arbeitete. Der Weg in den Profifußball war bei Souleymane nicht so geradlinig wie der seines Sohnes. Während Leroy in der Jugend bereits bei Wattenscheid, Schalke und Leverkusen spielte, begann Souleymanes sportliche Karriere fernab des Fußballs. “In meiner Kindheit habe ich Leichtathletik und Ringen gemacht. Da war ich auch gut, meine Bestzeit über 100 Meter liegt bei 10,7 Sekunden. Später habe ich noch geboxt”, verriet Souleymane in einem Interview beim Magazin “11Freunde”.
Trotz der Erfolge in anderen Sportarten landete Souleymane beim Fußball. In Toulouse war er auf den Spuren seines Bruders, der bereits als Profi dort spielte. Dem stand allerdings der Wehrdienst im Wege, sodass Sané statt in der zweiten französischen Liga im Schwarzwald landete und sich dort dem FV Donaueschingen anschloss.
Nach zwei Jahren in den Niederungen des deutschen Fußballs verpflichtete der SC Freiburg Sané, der das Vertrauen direkt im ersten Jahr mit 18 Toren zurückgab. Drei sehr erfolgreiche Jahre in Freiburg später ging es für Sané zum 1. FC Nürnberg in die Bundesliga. Nach zwei eher durchwachsenen Spielzeiten zog es ihn nach Wattenscheid, wo es sportlich wieder bergauf ging. Noch heute ist Souleymane Sané mit insgesamt 39 Treffern der erfolgreichste Bundesligatorschütze in der Geschichte des Vereins.
Vier Jahre blieb Sané in Wattenscheid, bevor er zum FC Tirol nach Österreich wechselte. Stationen beim Linzer ASK sowie bei Lausanne-Sport und dem FC Schaffhausen (beide in der Schweiz) folgten, unterbrochen von weiteren zwei Jahren in Wattenscheid (1997 bis 1999). Sané ließ seine Karriere ab 2001 in Deutschland ausklingen und spielte zuletzt 2010 im Alter von 49 Jahren bei der DJK Wattenscheid in der Kreisliga B.
In seiner Karriere begegnete Sané immer wieder Rassismus. “Anfangs habe ich nicht verstanden, was sie gerufen haben. ‘Husch, husch, Neger in den Busch!’ Was sollte das? Später, als ich die deutsche Sprache besser beherrschte, hat mich das natürlich getroffen. Das prallte jedenfalls nicht ab. Manchmal habe ich versucht, diese Schreier über Ironie bloßzustellen”, erklärte der heute 64-Jährige. Wie das so aussah? Nach einem Treffer gegen den Hamburger SV warfen die HSV-Fans Orangen und Bananen nach Sané. Dieser nahm eine Banane an der Eckfahne auf, schälte sie und biss hinein.
Leroy erklärte im Jahr 2020 in einem Interview auf der Homepage des FC Bayern über seinen Vater: “Er hatte es sicher schwerer als ich heute. Zu seiner Zeit war es noch ungewöhnlich, dass man in einem fremden Land Fußball spielt. Für ihn selbst bedeutete das Neuland, und auch für die Leute hier war das noch eine andere Situation als heute. Er musste sich durchboxen, allein schon die Sprache. … Heutzutage ist es in der Kabine kunterbunt – und daher vieles auch einfacher als früher.”
Von 2008 bis 2011 war Souleymane Sané Nationaltrainer Sansibars. Nach seiner aktiven Karriere war er als Spielerberater tätig und vertrat hierbei unter anderem auch die Interessen seines Sohnes Leroy.