Die Bildungsminister wollen künftig weiter über die Handynutzung an Schulen beraten. Dass es gemeinsame bundesweite Empfehlungen dazu geben wird, zeichnet sich aber derzeit nicht ab. Die Bildungsminister der Länder hätten „dazu noch keine Entscheidung getroffen“, sagte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Freitag im Anschluss an die Bildungsministerkonferenz.
Die Debatte verdichte sich aber insoweit, als es viele Minister begrüßen würden, sich am Ende auch für gemeinsame Handlungsempfehlungen zu entscheiden. Prien sagte, es wäre „sinnvoll, wenn wir uns da auch gemeinsam auf den Weg machen würden“. Die Problematik der Bildschirmzeit von Kindern in einem bestimmten Alter sei komplex, sagte Prien. Es sei eine Illusion zu glauben, man könne allein durch ein Handy-Nutzungsverbot in Schulen dem Problem Herr werden. Man könne die Problematik „nicht auf den schulischen Bereich reduzieren“, sondern man müsse auch die anderen zuständigen Ressorts mit ins Boot holen.
Hubig sieht „keinen Wildwuchs“
Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) bezeichnete es als gut, bei Empfehlungen gemeinsam zu überlegen, ob man in eine bundesweit ähnliche Richtung gehe. Gleichwohl sagte sie, es gebe schon an Schulen funktionierende Regeln und „keinen Wildwuchs“. Die Schulen könnten über die Schulordnung selbst regeln, wie Handys im Unterricht eingesetzt würden, oder ob sie auch während der Schulzeit weggepackt werden müssten.
Dadurch, dass es bislang keine einheitlichen Handlungsempfehlungen der Bildungsministerkonferenz gebe, befürchte sie keinen Flickenteppich. Aus Baden-Württemberg und Hessen waren zuletzt Vorstöße gekommen, die private Handynutzung an Schulen einzuschränken.
Die Bildungsminister befassten sich zudem mit der Frage, wie Kindern der Übergang von der Kita in die Schule erleichtert werden kann. Dieser könne einen Bruch darstellen, sagte die Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Bildungsministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Simone Oldenburg (Linke). Es gehe um Kinder aus sozialökonomisch benachteiligten Familien, mit Migrationsgeschichte oder Beeinträchtigungen.
Oldenburg sprach von Brücken, die gebaut werden müssten und nannte Patenschaften, etwa von Drittklässlern für Erstklässler, den Einsatz multiprofessioneller Teams und flexible Schulausgangsphasen für Schüler, die langsamer lernten. In ihrem Bundesland gebe es eine Strategie, die zum neuen Schuljahr vorgestellt werde. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass die Bildungsminister sich weiter über Maßnahmen in den Ländern austauschen und beraten, wie man daraus ein gemeinsames Empfehlungspapier zusammentragen könne.