Der rätselhafte Tod der AnNa R.
Der letzte Anruf, der Peter Plate nicht mehr loslässt
Aktualisiert am 21.03.2025 – 16:21 UhrLesedauer: 2 Min.

Die Nachricht vom plötzlichen Tod der Rosenstolz-Sängerin AnNa R. hat die deutsche Musikszene erschüttert. Jetzt spricht ihr Bandkollege Peter Plate.
Als die Nachricht am Montag publik wurde, saß der Schock tief. AnNa R. ist tot. Die Rosenstolz-Sängerin wurde leblos in ihrer Berliner Dachgeschosswohnung aufgefunden, nachdem ein Freund und Nachbar den Notruf alarmiert hatte. Über die Umstände herrscht weitgehend Unklarheit. Die Ermittlungen der Behörden wurden eingestellt. Woran die Musikerin im Alter von 55 Jahren starb, bleibt ein Rätsel.
Auch für Peter Plate, mit dem sie über Jahrzehnte als Popduo Rosenstolz Erfolge feierte, ist dieser Zustand der Ungewissheit eine Zumutung. “Ich befinde mich gerade in so einem Zustand. Das fühlt sich alles ein bisschen unwirklich an”, beschreibt der 57-jährige Musiker seine Gefühlslage nach dem unerwarteten Verlust seiner engen Weggefährtin. Selbst das morgendliche Aufwachen sei für ihn momentan von Ungläubigkeit geprägt, so Plate in einem Interview mit dem Sender RTL.
Mit besonderer Wehmut erinnert sich Plate an sein letztes Telefonat mit AnNa R., das an ihrem Geburtstag stattfand. “Das war auch richtig lang”, erzählt er. Während des Gesprächs bereitete die Sängerin gerade Hackfleischbällchen zu – ein persönliches Geburtstagsritual. “AnNa war gerade dabei, Hackfleischbällchen zu machen, was sie immer an ihrem Geburtstag macht, und meinte: ‘Meine Eltern kommen gleich und ich hänge noch zwei Stunden in der Zeit'”, schildert Plate die Situation. Danach hätten die beiden nur noch per SMS kommuniziert.
Die Sängerin feierte am 25. Dezember vergangenen Jahres Geburtstag – zum letzten Mal. Sie wurde gerade mal 55 Jahre alt. Offenbar hatten AnNa R. und Plate anschließend drei Monate keinen Kontakt mehr. Die tiefe Verbundenheit zwischen den beiden Künstlern, die 20 Jahre lang als Rosenstolz auf der Bühne standen, betont Plate dennoch: “Ohne AnNa dürfte ich jetzt gar nicht hier sitzen. Ohne AnNa wäre mein ganzes Leben anders verlaufen, wäre nicht so schön verlaufen.”
Wie es im Rätsel um die Todesursache weitergeht, ist unklar. Nach anfänglichen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Berlin mittlerweile ein Fremdverschulden ausgeschlossen. Eine Obduktion der Leiche fand nicht statt. “Der Leichnam ist zwecks Bestattung daher auch soeben freigegeben worden”, bestätigte Sprecher Sebastian Büchner der Deutschen Presse-Agentur.
Fans trauern inzwischen an einem Gedenkort am Theater des Westens in Charlottenburg, wo ein Foto der Künstlerin angebracht wurde. Viele haben bereits Blumen, Kerzen und persönliche Briefe niedergelegt, um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen.