Legende Janne Ahonen gibt Betrug zu

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“Habe die Grenze überschritten”

Skisprung-Legende gibt Betrug zu


21.03.2025 – 20:32 UhrLesedauer: 2 Min.

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Offene Worte: Janne Ahonen. (Quelle: IMAGO/Pepe Korteniemi/imago-images-bilder)

Er gehört zu den Größten seines Sports. Nun aber hat Janne Ahonen ein Geständnis abgelegt – das das Skispringen unter weiteren Handlungsdruck setzt.

Das Skispringen kommt nicht zur Ruhe. Mehr noch: Der Betrugsskandal im Sport um manipulierte Anzüge beim norwegischen Team weitet sich sogar darüber aus. Denn nun hat auch der frühere Top-Springer Janne Ahonen zugegeben, während seiner aktiven Karriere gegen die Anzug-Regeln verstoßen zu haben.

Gegenüber dem norwegischen Sender “NRK” erklärte der fünfmalige Vierschanzentournee-Sieger: “Wir sind alle bis an die Grenzen gegangen – und ein wenig drüber.” Ahonen betonte zwar, dass er nie unerlaubte Zusätze an seinen Anzug angebracht habe, “aber wenn es um die Größe geht, habe ich die Vorschriften überzogen und die Grenze überschritten.“

Mit diesem Vorgehen sei er allerdings nicht alleine gewesen. Mehr noch: Es sei im Skispringen weitverbreitet gewesen, so der Finne weiter. “Natürlich” habe er von den Regelverstößen gewusst. Laut Ahonen sei es üblich, dass die Athleten genau über den Zustand ihrer Anzüge Bescheid wüssten. “Jeder weiß, wie seine Anzüge aussehen.”

Der Finne äußerte zudem Zweifel an der Unabhängigkeit der aktuellen Kontrollen durch den Ski-Weltverband Fis. Seine Vermutung: Die Genauigkeit der Kontrollen könnte mitunter vom sportlichen Erfolg abhängen. “Es ist einfacher, jemanden mit einer niedrigen Startnummer herauszuziehen und ihn zu disqualifizieren.”

Der 47-Jährige fordert nun grundlegende Reformen bei den Materialkontrollen im Skispringen. “Vielleicht sollte es jemanden von außen geben, der die Anzüge kontrolliert, wie beim Doping”, meint Ahonen. Und weiter: “Die Fis (Ski-Weltverband, Anm. d. Red.) macht die Dopingkontrollen nicht, das macht die Welt-Anti-Doping-Agentur. Vielleicht sollte es mit den Anzügen genauso sein.” Ahonen wünscht sich “eine unabhängige Stelle, die sich darum kümmert.”