Leihprofi Racioppi überzeugt und empfiehlt sich

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Anthony Racioppi hat in der Länderspielpause für den 1. FC Köln debütiert. Der aus England ausgeliehene Torhüter empfahl sich für eine feste Verpflichtung.

Nach der 1:2-Niederlage im Testspiel gegen Drittligist Verl kritisierten die Verantwortlichen des 1. FC Köln ihre Mannschaft deutlich. Doch immerhin zwei Gewinner ließen sich aus Sicht der “Geißböcke” am vergangenen Donnerstag ausmachen: Torhüter Anthony Racioppi und U19-Talent Justin von der Hitz.

Racioppi wurde im Januar als Ersatz für den zum FC Bayern München gewechselten Jonas Urbig vom englischen Zweitligisten Hull City ausgeliehen. In der Liga ist der 26-jährige Schweizer die Nummer zwei hinter Stammkeeper Marvin Schwäbe, im Testspiel durfte er nun debütieren – und verhinderte mit mehreren Glanztaten eine noch höhere Pleite gegen Verl.

“Das war ordentlich. Er hat die Bälle gut abgewehrt”, lobte Gerhard Struber anschließend, hob hervor: “Er hat versucht, die Spieler ins Tempo zu bringen und mitzuspielen.” Neben Racioppi konnte einzig der 18-jährige Youngster von der Hitz (erstmals bei den Profis dabei) dem FC-Trainer einige warme Worte abringen: “Auch der kleine Justin hat es sehr ordentlich gemacht. Er hat aus meiner Sicht einmal mehr eine Talentprobe abgegeben.“ Doch “viele andere Lichtblicke”, musste Struber nach dem lustlosen Auftritt seiner Mannschaft feststellen, “hatten wir nicht”.

Speziell für Racioppi war es ganz bedeutend, einen souveränen Eindruck zu hinterlassen. Seine Leihe läuft zunächst bis zum Saisonende. Sollte sich Kölns Nummer eins Schwäbe nicht verletzen, wird sein Stellvertreter keine weiteren Einsätze erhalten. Somit war der Verl-Test für Racioppi womöglich die einzige Chance, sich für eine Weiterverpflichtung zu empfehlen. Der FC besitzt für den kommenden Sommer eine Kaufoption und könnte sich die Dienste des gebürtigen Genfers dauerhaft sichern.

Während Racioppi Argumente für eine Zukunft am Geißbockheim sammelt, hat ein Profi, der den FC im Winter auf Leihbasis verlassen hat, hier womöglich keine große Perspektive: Rasmus Carstensen hat sich bei Lech Posen zwar prompt einen Stammplatz gesichert und kämpft mit dem polnischen Erstligisten um die Meisterschaft – bezüglich einer Rückkehr zum FC äußert sich Struber allerdings sehr verhalten.

“Er macht gerade richtig wichtige Schritte”, weiß der Trainer zwar, ergänzt aber: “Wir müssen mal schauen, wie wir da den Sommer gestalten. Da ist vieles offen. Ob der FC für ihn weiterhin die richtige Plattform ist – ich glaube, da rinnt schon noch ein bisschen Wasser den Rhein runter.” In der Hinrunde hatte es Carstensen, damals wohlgemerkt der einzige gelernte Rechtsverteidiger im Kölner Kader, nur einmal in Strubers Startelf geschafft. Im kommenden Sommer könnte er den Verein endgültig verlassen.