Formel 1
Dominante Vorstellung: McLaren-Jungstar siegt in China
Aktualisiert am 23.03.2025 – 09:37 UhrLesedauer: 3 Min.

In China fuhr McLaren-Pilot Oscar Piastri einen souveränen Sieg vor seinem Teamkollegen ein. Der behauptet allerdings die WM-Führung.
Oscar Piastri hat einen souveränen Sieg beim Großen Preis von China eingefahren. Der McLaren-Jungstar nutzte die erste Pole Position seiner Karriere und ein überlegenes Auto, um seinen ersten Saisonsieg und den dritten Erfolg seiner Karriere einzufahren. Dabei verwies er auch seinen Teamkollegen Lando Norris, der den Saisonauftakt in Australien noch gewonnen hatte, auf Platz zwei. Der behält in der WM allerdings die Nase vorn, da Piastri beim Saisonauftakt mit Platz neun nur zwei Punkte einfahren konnte. Mercedes-Pilot George Russell komplettierte das Podium auf Platz drei. Der amtierende Weltmeister Max Verstappen kam im schwächelnden Red Bull nur auf Platz vier ins Ziel.
Für den einzigen Deutschen, Nico Hülkenberg, verlief das Rennen enttäuschend. Von Platz zwölf aus losgefahren, verlor er gleich in der ersten Runde zahlreiche Plätze und kam am Ende nur auf Platz 18 ins Ziel.
Piastri verteidigte seinen ersten Platz am Start souverän. Am Samstag hatte sich der 23-Jährige erstmals in seiner Karriere die Pole Position für einen Grand Prix erkämpft. Teamkollege Norris nahm schnell die Verfolgung auf und schob sich vorbei an George Russell auf Position zwei.
Der Gesamtführende hatte sich tags zuvor einige Fehler geleistet, war nur Achter im Sprint und wenige Stunden danach Dritter im Qualifying geworden. Norris galt nach seinem Erfolg in der Vorwoche als großer Favorit auf den nächsten Triumph, verschenkte durch Patzer aber WM-Punkte.
Hinter dem Spitzentrio machte Ferrari-Neuzugang Lewis Hamilton zumindest zu Beginn Druck. Der Rekordweltmeister gewann rund 24 Stunden zuvor auch für sich selbst überraschend den ersten Sprint des Jahres über gut 100 Kilometer. Der 40-Jährige zeigte sich nach seinem Wechsel von Mercedes schon am zweiten Rennwochenende bei der Scuderia im Kurzrennen stark verbessert. In Melbourne hatte es nur zu Rang zehn gereicht.
Während Piastri und Norris an der Spitze das Tempo vorgaben, hatte Weltmeister Max Verstappen über weite Strecken große Probleme. Der Niederländer verlor nach nicht mal zehn von 56 Runden den Anschluss nach vorn und musste als Sechster lange eher schauen, dass er nicht noch weiter nach hinten fällt. “Nicht so gut” seien die Aussichten, sagte der 63-malige Grand-Prix-Sieger Verstappen schon vor dem Start auf dem Weg zu seinem Auto bei Sky: “Wir sind zu langsam.”
Der Dominator der vergangenen Jahre hatte mit der Befürchtung recht. In Australien halfen dem 27-Jährigen ein chaotisches Rennen und Regen noch zum zweiten Platz hinter Norris. Bei trockenen Bedingungen und ohne Zwischenfälle zeigte sich der Red Bull zu schwach und war keine Konkurrenz für McLaren. Immerhin gegen die Ferrari konnte er sich behaupten und zuerst Hamilton und kurz vor Schluss auch Charles Leclerc überholen.
Turbulenter wurde es beim Reifenwechsel. Russell schob sich dank perfekter Abläufe bei den Silberpfeilen zwischen die beiden McLaren und zog an Norris vorbei. Lange hielt das aber nicht und Norris ging wieder auf die Jagd nach Piastri. Die Fahrer des britischen Traditionsteams setzten sich weiter ab, wobei Norris keine Gefahr für den starken Piastri war.
Der frühere Formel-2-Meister hatte vor dem Start genau wie Norris geklagt, dass der neue Wagen ziemlich schwer zu fahren sei. Doch trotz der offensichtlichen Eigenheiten ist das Auto der Konkurrenz überlegen und dürfte auch beim kommenden Rennen auf dem Hochgeschwindigkeitskurs im japanischen Suzuka in zwei Wochen schwer zu schlagen sein.
Der langjährige Branchenprimus Red Bull hat derweil neben der fehlenden Leistung des Autos ein weiteres großes Problem. Verstappen-Teamkollege Liam Lawson ist bislang eine große Enttäuschung. Der Nachfolger des Mexikaners Sergio Pérez wurde in der Qualifikation Letzter und holte auch im zweiten Saisonlauf fernab der Top Ten keine WM-Punkte. Es wird bereits spekuliert, dass der 23-jährige Neuseeländer recht schnell wieder ausgetauscht werden könnte.