Red Bull will sich wohl schon von Liam Lawson trennen

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Formel 1

Nach nur zwei Rennen: Red Bull möchte wohl Fahrer loswerden


23.03.2025 – 12:18 UhrLesedauer: 3 Min.

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Liam Lawson: Er fuhr letztes Jahr noch für die Racing Bulls. (Quelle: Every Second Media/imago-images-bilder)

In seinen bisherigen zwei Rennen für Red Bull zeigte Liam Lawson ganz schwache Leistungen. Seine Formel-1-Karriere könnte ganz schnell wieder vorbei sein.

Red Bull denkt nach einem enttäuschenden Start in die Formel-1-Saison offenbar bereits über einen Rauswurf von Liam Lawson nach. Das berichtet das Portal “motorsport.com” unter Berufung auf Quellen im Fahrerlager. Demnach könnte Lawson bereits zum Japan-Rennen in zwei Wochen durch Yuki Tsunoda ersetzt werden, der im Red-Bull-Schwesterteam Racing Bulls einen guten Saisonstart hinlegte.

Lawson hatte im Laufe der vergangenen Saison einen Stammplatz in der Formel 1 erhalten, als er den schwächelnden Daniel Ricciardo bei den Racing Bulls ersetzte. Nach ansprechenden Leistungen holte ihn Red Bull zur neuen Saison ins Hauptteam – und gab ihm damit den Vorzug vor dem eigentlich erfahreneren Tsunoda.

Doch in den ersten zwei Saisonrennen präsentierte sich Lawson überfordert mit dem schwer zu fahrenden Red Bull. Beim ersten Rennen in Australien schaffte er es im Qualifying nur auf Platz 18 und rutschte im regnerischen Rennen in die Streckenbegrenzung. Beim Rennen in China landete er im Qualifying für das Sprintrennen und das Hauptrennen mit teils rund einer Sekunde Rückstand auf Teamkollege Max Verstappen jeweils auf dem letzten Platz. Die Rennen beendete er mit Platz 14 und Platz 15 jeweils ohne WM-Punkte.

Dem “motorsport.com”-Bericht zufolge, ist zwar noch nicht sicher, dass Lawson nach nur zwei Rennen wieder gehen müsse, doch es sei wahrscheinlich, dass es zu dem Tausch mit Tsunoda komme.

Lawson selbst verwies zuletzt darauf, dass er noch etwas Zeit brauche, um sich an den Red Bull zu gewöhnen, zeigte sich aber auch einsichtig: “Leider habe ich nicht wirklich Zeit”, sagte er. Red-Bulls-Motorsportberater Helmut Marko sagte daraufhin nur: “Er hat recht.” Im Interview mit dem TV-Sender Sky bekräftigte Marko: “Formel 1 ist Leistungssport. Letztlich ist es das, was zählt.” Dort deutete er auch an, dass es für Lawson sogar noch schlimmer kommen könnte. Marko betonte, dass Red Bull auch außerhalb der Formel 1 weitere talentierte Nachwuchsfahrer habe. Dass Lawson wenigstens im Racing Bull weiterfahren darf, scheint also auch nicht gesichert.

Dass Red Bull nicht lange zögert, Fahrer auch während der Saison auszutauschen, haben sie in der Vergangenheit bereits mehrfach bewiesen. So ersetzte Lawson im vergangenen Jahr Ricciardo im Racing Bull und auch Pierre Gasly (mittlerweile bei Alpine) musste 2019 nach wenigen Rennen den Red-Bull-Sitz für Alexander Albon räumen.

In dieser Saison ist ein zweiter Fahrer, der wie Weltmeister Max Verstappen das Maximum aus dem Auto herausholt, für Red Bull besonders wichtig, um eine Chance auf den Konstrukteurstitel zu haben. Denn im Vergleich zu den dominanten vergangenen Jahren kämpft der Rennstall in dieser Saison mit großen Problemen. Zwar konnte Verstappen im regnerischen und chaotischen Australien-Rennen am Ende noch Platz zwei erkämpfen, in China hatte aber selbst er große Probleme mit seinem Auto und landete nur auf Platz vier. Die starken McLaren waren auch für ihn unerreichbar. Eine Verteidigung des Fahrertitels dürfte für Verstappen so unmöglich werden.

Deshalb beraumte Red Bull schon jetzt eine Krisensitzung im Hauptquartier im englischen Milton Keynes an. “Wir sind besorgt, aber es ist nicht so, dass wir die Flinte schon ins Korn werfen würden”, sagte Motorsportberater Marko bei Sky. Bis es technische Verbesserungen gebe, müsse es das Ziel sein, “so viele Punkte wie möglich mitzunehmen”, so der Österreicher weiter. Dafür könnte also schon bald ein neuer Fahrer im Red Bull sitzen.