Preuß gewinnt Gesamtweltcup gegen Jeanmonnot

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Sturz-Drama beim Biathlon

Protest zurückgezogen: Preuß-Triumph offiziell

Aktualisiert am 23.03.2025 – 14:10 UhrLesedauer: 2 Min.

Die Entscheidung im Gesamtweltcup zwischen Franziska Preuß und Lou Jeanmonnot fiel erst im letzten Rennen. Jetzt durfte die Deutsche jubeln.

Franziska Preuß hat sich als erste Deutsche seit Laura Dahlmeier im Jahr 2017 den Sieg im Biathlon-Gesamtweltcup gesichert – zumindest vorerst. Im letzten Saisonrennen, dem Massenstart in Oslo, blieb Preuß auf der Schlussrunde hauchzart vor ihrer Konkurrentin Lou Jeanmonnot aus Frankreich, gewann das Rennen und sicherte sich damit den Sieg in der Gesamtwertung. Dabei profitierte sie kurz vor Schluss von einem Sturz ihrer Konkurrentin. Nach dem Rennen bestehen nun noch letzte Zweifel, ob der Sieg bestehen bleibt. Denn die Franzosen haben Protest gegen die Wertung eingelegt. Eine Jury muss nun untersuchen, ob Preuß eventuell Schuld an Jeanmonnots Sturz sein könnte. In einem solchen Fall könnte sich das Ergebnis nochmal ändern. Die TV-Bilder legten aber eher eine Eigenverschulden Jeanmonnots nahe.

Nach dem letzten Schießen waren Preuß und Jeanmonnot exakt gleichauf auf die Schlussrunde gestartet. Als alles schon nach einem Schlussspurt auf der Zielgeraden aussah, stürzte die Französin plötzlich als sie mit Preuß um eine Kurve fuhr. Die Entscheidung war gefallen. Jeanmonnot musste sich mit Platz drei hinter der Schwedin Elvira Öberg begnügen. Für Preuß ist es der erste Gesamtweltcupsieg der Karriere. Sie ist insgesamt die sechste Deutsche, der dieses Kunststück gelingt.

In das letzte Wettkampf-Wochenende dieser langen Saison war Preuß mit nur 20 Zählern Vorsprung auf Jeanmonnot gegangen. Nach ihrem Sieg im Sprint, dann aber nur Platz fünf in der Verfolgung war Preuß, die von einem Teil ihrer Familie vor Ort unterstützt wurde, aber ins Hintertreffen geraten.

Die große Kristallkugel steht von der Wertigkeit sogar noch über ihrem erst im Februar gewonnen ersten WM-Einzelgold, denn zeichnet diese doch die Konstanz über eine gesamte Saison aus. “Das ist wirklich eine der größten Leistungen, die man erreichen kann”, hatte die Verfolgungs-Weltmeisterin, die in Lenzerheide noch drei weitere Medaillen geholt hatte, im Vorfeld gesagt.

Vor Preuß hatten Martina Glagow (2002/03), Kati Wilhelm (2005/06), Andrea Henkel (2006/07), Magdalena Neuner (2007/08, 2009/10 und 2011/12) und Laura Dahlmeier (2016/17) den Gesamtweltcup gewonnen. Preuß schaffte es durch ihre beeindruckende Schießquote und die Konstanz von insgesamt 13 Podestplätzen in den 21 Saisonrennen. Jeanmonnot gewann zwar deutlich öfter, zeigte aber auch mehr Schwankungen.

Preuß’ nächstes großes Ziel sind dann im kommenden Jahr die Olympischen Winterspiele in Antholz, auch dort will sie sich mit Gold ihren letzten sportlichen Traum erfüllen. Danach könnte Schluss sein. Dann will die Bayerin mit ihrem Lebensgefährten Simon Schempp, selbst Weltmeister und Olympia-Medaillengewinner, eine Familie gründen und ihr gemeinsames Haus in Ruhpolding mit Leben füllen.

Für Preuß ist dieser prestigeträchtige Triumph das i-Tüpfelchen ihrer turbulenten Karriere. Mehrfach dachte sie in der Vergangenheit schon an ein Karriereende, kämpfte sich aber immer wieder zurück. Jahrelang warfen Infekte und Erkrankungen sie immer wieder zurück, sie musste auf Weltmeisterschaften verzichten und Saisons früher beenden. Erst eine Operation der Nasennebenhöhlen im vergangenen Jahr nach dem Saisonende brachte die erhoffte Besserung und war der Türöffner für das Happy End einer herausragenden Saison.