Im Osten der Demokratischen Republik Kongo wollen sich die Rebellen aus der Stadt Walikale zurückziehen. Das Rebellenbündnis Alliance fleuve Congo (ADF), zu dem auch die M23-Rebellen gehören, teilte am Samstag mit, seine Streitkräfte in Walikale und den umliegenden Gegenden in der Provinz Nord-Kivu neu zu gruppieren. Ein hochrangiges Mitglied der Allianz sagte, dies stelle einen Rückzug dar, um „dem Frieden eine Chance zu geben“. „Wir fordern, dass Walikale und Umgebung entmilitarisiert bleiben“, sagte er weiter. Sollte die kongolesische Armee in die freigegebenen Gebiete einziehen, werde dies als feindlicher Akt verstanden.
Die Regierung in Kinshasa reagierte zurückhaltend. „Wir werden sehen, ob sich die M23 aus Walikale zurückzieht und ob die M23 dem Dialog und dem Frieden Vorrang einräumt“, sagte Außenministerin Therese Kayikwamba Wagner. Walikale ist die westlichste Stadt, die die Rebellen in ihrem Vormarsch bislang eingenommen haben.
Die Kämpfe im Osten Kongos weiteten sich derweil in einer anderen Provinz über das Wochenende aus. Ugandische Truppen sind in der Provinz Ituri mit der Rebellengruppe Codeco zusammengestoßen. Nach Darstellung der ugandischen Armee wurde einer ihrer Außenposten im Ort Fataki am Mittwoch und Donnerstag von Hunderten Codeco-Kämpfern angegriffen. Die Armee habe daraufhin 242 Milizionäre getötet, teilte Militärsprecher Chris Magezi am Freitagabend auf der Plattform X mit. Ein Soldat sei gefallen, vier weitere verletzt worden.
Codeco-Sprecher Basa Zukpa Gerson wies dies am Samstag zurück und sagte, es seien nur zwei Kämpfer getötet worden, die Zahl der Opfer aufseiten der ugandischen Armee sei viel höher. Die Armee ist im Ostkongo im Einsatz, um die Ausbreitung von ugandischen Rebellen zu verhindern. Kongos Codeco-Miliz hatte sich mit ugandischen Rebellen alliiert.