Furioses Spiel in der Nations League
Deutschland zittert sich gegen Italien ins Halbfinale
Aktualisiert am 23.03.2025 – 22:50 UhrLesedauer: 3 Min.

Die deutsche Nationalmannschaft hat das Final Four der Nations League erreicht. Gegen Italien wusste die DFB-Elf im zweiten Spiel zunächst zu überzeugen – und musste am Ende doch zittern.
Dank einer insbesondere im ersten Durchgang couragierten Leistung hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft das Ticket für das Final Four und damit das Halbfinale der Nations League gebucht. Die DFB-Auswahl trennte sich nach einem 2:1 im Hinspiel am vergangenen Donnerstag in Mailand am Sonntagabend in Dortmund nach einem wilden Spiel mit 3:3 von Italien.
Kapitän Joshua Kimmich brachte die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann nach einer halben Stunde per Foulelfmeter in Führung (30.). Jamal Musiala erhöhte kurz darauf auf äußerst kuriose Art und Weise zum 2:0 (36., mehr dazu lesen Sie hier). Noch vor der Pause schraubte Tim Kleindienst das Ergebnis für die wie entfesselt spielende deutsche Elf sogar noch einmal nach oben (45.).
Im zweiten Abschnitt wendete sich das Blatt dann aber komplett: Moise Kean konnte für Italien nach der Pause zunächst auf 1:3 verkürzen (49.). 20 Minuten später traf der Stürmer erneut (69.). Dann hatte die DFB-Elf Glück. Schiedsrichter Szymon Marciniak nahm einen Strafstoß für Italien nach Einsatz des Videobeweises zurück. Kurz vor Schluss gab es nach VAR-Einsatz dann aber doch Elfmeter. Giacomo Raspadori traf vom Punkt und sorgte für das große Zittern bei der deutschen Mannschaft (90. +5). Doch am Ende kam das DFB-Team mit dem Schrecken davon.
Die deutsche Mannschaft hatte nach dem Ehrenapplaus für die verstorbene Doris Fitschen schon nach 14 Sekunden durch Mittelstädt den ersten Abschluss. Rückkehrer Leon Goretzka legte keine Minute später nach. Italien schien zunächst nicht gewillt, das alles nur über sich ergehen zu lassen. Jonathan Tah (5.) rettete in großer Not. Gelegentliche Gegenstöße der Gäste waren angesichts des hohen deutschen Pressings fast folgerichtig. Ebenso wie DFB-Chancen wie jene von Musiala (16.).
Die deutsche Elf ging höchste Intensität, der letzte Mann stand mitunter 30 Meter vor dem gegnerischen Tor, und so hieß es bald: Ballgewinn, Ballgewinn, Ballgewinn. “Die Italiener kommen gar nicht klar, haben die Orientierung verloren”, kommentierte RTL-Experte Lothar Matthäus verblüfft. Leroy Sané (26.) prüfte Gianluigi Donnarumma.
Kimmich initiierte die Führung, nach Goretzkas Traumpass wurde Kleindienst von Alessandro Buongiorno gefoult. Donnarumma streckte sich bei Kimmichs platziertem Elfer vergeblich. Goretzka (32.) hatte die Chance auf das 2:0, es ging weiter nur in eine Richtung.
Donnarumma parierte stark gegen Kleindienst (36.), verschlief aber wie die gesamte diskutierende Abwehr, dass Kimmich die folgende Ecke blitzschnell ausführte: Musiala schoss den Ball ins leere Tor. “Ich bin lange dabei, aber sowas habe ich noch nie gesehen”, sagte Matthäus. Nach einem, oh Wunder: hohen Ballgewinn von Nico Schlotterbeck und Kimmichs Flanke köpfte Kleindienst ein, Donnarumma trat vor Wut an den Pfosten.
Nach dem Seitenwechsel schaltete Deutschland in den Verwaltungsmodus. Ein unsauberer Pass von Sané brachte den Anschlusstreffer, weitere Ungenauigkeiten schlichen sich ein. Kean wackelte Jonathan Tah aus und schlug erneut zu.
Nach einem vermeintlichen Foul von Schlotterbeck an Raspadori sollte es Strafstoß geben, doch der Pfiff hatte keinen Bestand. “Sie spielen mit dem Feuer!”, stöhnte Matthäus. Die nahezu ohnmächtige DFB-Elf kassierte nach einem Handspiel von Mittelstädt und einem daraus resultierenden Elfmeter in der hektischen Schlussphase dann sogar noch den Ausgleich. Das Ergebnis konnte die Mannschaft dann aber über die Zeit zu retten und sich letzten Endes über das Halbfinale freuen.