Hämorrhoiden-Hausmittel: Einfache Mittel und Tipps

3
News folgen

Wenn Hämorrhoiden Beschwerden bereiten, setzen viele zunächst auf Hausmittel – etwa auf Salben, Sitzbäder oder Honig. Was das bringt.

Hinter einem Brennen, Jucken oder Nässen im Analbereich stecken oft krankhaft vergrößerte Hämorrhoiden. Viele Betroffene möchten nur eins: die lästigen Symptome loswerden – am besten sofort, dauerhaft und ohne Arzttermin.

Hausmittel gegen vergrößerte Hämorrhoiden versprechen vor allem bei milden Beschwerden Abhilfe. Manche Hausmittelfans sind jedoch überzeugt, mit dem geeigneten Mittel nicht nur die Symptome, sondern sogar die Erkrankung selbst innerhalb weniger Tage beseitigen zu können.

  • Gut zu wissen: Sind Hämorrhoiden ansteckend?

Wichtig zu wissen: Hämorrhoiden hat jeder Mensch. Die Gefäßpolster dichten den Darm nach außen ab und verhindern, dass unkontrolliert Stuhl abgeht. Zu einem Problem werden sie erst, wenn sie krankhaft vergrößert sind. Dann können sie Symptome wie Juckreiz und Brennen im Analbereich, Nässen oder Blutungen verursachen. Fachleute sprechen von einem Hämorrhoidalleiden.

Im Internet versprechen einige Produktanbieter, vergrößerten Hämorrhoiden mit Hausmitteln innerhalb kürzester Zeit den Garaus machen zu können. Aber funktioniert das? Können vergrößerte Hämorrhoiden etwa in drei Tagen weg sein und sich zurückbilden, wenn nur das richtige Hausmittel zum Einsatz kommt?

Die ernüchternde Antwort: nein. Hausmittel wie Cremes, Salben, Hämorrhoidenkissen oder andere Maßnahmen können höchstens vorübergehend die Symptome lindern. Dadurch verkleinern sich die Hämorrhoiden jedoch nicht. Das gilt auch für rezeptpflichtige Produkte zur äußerlichen Anwendung.

Allein mit Hausmitteln lassen sich vergrößerte Hämorrhoiden nicht beseitigen – weder sofort, in drei Tagen noch auf lange Sicht. Wer etwas gegen das Hämorrhoidalleiden unternehmen möchte, kommt um eine professionelle Behandlung jenseits von Hausmitteln nicht herum.

Vergrößerte Hämorrhoiden kann die Ärztin oder der Arzt meist gut behandeln. Je nach Schweregrad können die Hämorrhoiden verödet oder abgebunden werden. Mit einem solchen Eingriff lassen sich vergrößerte Hämorrhoiden tatsächlich in kurzer Zeit verkleinern. In schweren Fällen ist eine Operation nötig.

  • Vergrößerte Hämorrhoiden: Welcher Arzt zuständig ist

Hausmittel können ein Hämorrhoidalleiden also nicht aus der Welt schaffen. Mit manchen Eigenmaßnahmen können sich die mit verbundenen Beschwerden jedoch möglichweise verringern. Aber welches Hausmittel hilft wirklich? Und welches davon hilft sofort?

Gegen leichte Beschwerden durch vergrößerte Hämorrhoiden gibt es rezeptfreie Präparate aus der Apotheke, etwa

  • Cremes/Salben/Pasten,
  • Zäpfchen oder
  • Analtampons.

Diese Hausmittel sollen vor allem gegen Symptome wie Juckreiz oder Hautreizungen helfen. Salben, Cremes oder Pasten enthalten häufig entzündungshemmende Wirkstoffe wie Zink, Panthenol, Aloe vera oder Hamamelis. Auch Ringelblumensalbe wird öfter empfohlen.

Wichtig zu wissen: Ob diese Präparate helfen, ist bislang in Studien nicht ausreichend untersucht.

Präparate mit dem Wirkstoff Lidocain betäuben die umgebende Haut und können so die Beschwerden vorübergehend lindern. Sie sollten jedoch nur für eine begrenzte Zeit zum Einsatz kommen.

Hämorrhoidensalben, -cremes oder -pasten tragen die Betroffenen mehrmals täglich nach dem Stuhlgang auf den jeweiligen Bereich auf. Alternativ gibt es die Möglichkeit, Zäpfchen oder Analtampons mit entsprechenden Wirkstoffen zu verwenden:

  • Zäpfchen werden in den Enddarm eingeführt. Im Vergleich zu Analtampons geben sie ihre Wirkstoffe nicht im Analkanal, sondern in oberen Darmabschnitten ab. So sollen etwa Zäpfchen mit dem Wirkstoff Lidocain Schmerzen lindern, indem sie die Weiterleitung von Schmerzreizen blockieren.
  • Analtampons sind Zäpfchen, um die ein mit Wirkstoffen versehener Mullstreifen gewickelt ist. Sie verbleiben im Analkanal und geben direkt dort ihre Wirkstoffe ab.

Inwieweit Zäpfchen und Analtampons als Hausmittel tatsächlich gegen die Beschwerden helfen, ist jedoch nicht abschließend erforscht.

Hämorrhoidenkissen minimieren den Druck auf den Enddarm. Optisch erinnern die meisten Kissen an einen Schwimmring. In der mittigen Öffnung soll das Gesäß möglichst bequem liegen. Hämorrhoidenkissen sollen das Sitzen erleichtern und mögliche Schmerzen lindern.

Beachten Sie jedoch: Schmerzen im Analbereich haben häufig eine andere Ursache – zum Beispiel einen kleinen Riss in der Analschleimhaut (Analfissur) oder eine (harmlose) Analthrombose. Lassen Sie Schmerzen daher immer ärztlich abklären. Schmerzen treten bei vergrößerten Hämorrhoiden in der Regel erst auf, wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist.

Handelt es sich tatsächlich um ein Hämorrhoidalleiden im fortgeschrittenen Stadium, kann ein Hämorrhoidenkissen als Hausmittel sicher nicht schaden. Wichtiger ist jedoch, die Erkrankung medizinisch behandeln zu lassen. Nur so lässt sich verhindern, dass sich die Hämorrhoiden weiter vergrößern und zu Komplikationen führen.