Abermals Demonstrationen gegen Hamas im Gazastreifen

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Bei einem israelischen Angriff im Süden Syriens sind nach Angaben der Regierung in Damaskus mindestens sechs Menschen getötet worden. Das syrische Außenministerium erklärte am Mittwoch, Israel habe bewohnte und landwirtschaftlich genutzte Gebiete im Dorf Kuwaja in der südlichen Provinz Daraa mit schwerer Artillerie beschossen und aus der Luft bombardiert. Dabei seien sechs Zivilisten getötet worden. Das Außenministerium sprach von einer „gefährlichen Eskalation” des anhaltenden militärischen Vorgehens Israels auf syrischem Territorium. Es verurteilte eine „eklatante Verletzung der nationalen Souveränität und des Völkerrechts”. Zunächst hatten die syrischen Behörden von fünf Toten gesprochen. Kuwaja liegt nahe der Pufferzone der Golanhöhen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, eine „israelische Militäreinheit” sei in Kuwaja eingedrungen. Die Soldaten hätten dann mit schwerer Artillerie auf Bewohner geschossen, die sich ihnen entgegengestellt hätte. Die israelische Armee erklärte, sie habe „mehrere Terroristen” identifiziert, die im Süden Syriens das Feuer auf sie eröffnet hätten. „Die Truppen erwiderten das Feuer und die israelische Luftwaffe griff die Terroristen an”, führten die Streitkräfte aus, ohne einen genauen Ort zu nennen.

Seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad durch Islamisten im vergangenen Dezember hat Israel hunderte Luftangriffe in Syrien geflogen, um die dortigen Waffenbestände zu zerstören. Es will dadurch nach eigenen Angaben verhindern, dass strategische Waffen in feindliche Hände fallen. Zudem verlegte Israel Soldaten in eine von UN-Truppen überwachte Pufferzone in den Golanhöhen. 
Am Dienstagmorgen erklärte die israelische Armee, binnen weniger Tage erneut zwei Militärstützpunkte in Syrien angegriffen zu haben. Es seien „militärische Einrichtungen getroffen” worden, „die in den syrischen Militärstützpunkten Tadmur und T4 verblieben sind”, erklärte die Armee mit Blick auf eine Militärbasis in Palmyra und einen etwa 50 Kilometer westlich der zentralsyrischen Stadt gelegenen Militärstützpunkt. Bereits am Freitagabend hatte Israel die beiden Stützpunkte ins Visier genommen.

Schon vor dem Ende der Assad-Herrschaft hatte Israel während des syrischen Bürgerkrieges hunderte Luftangriffe in dem Nachbarland geflogen und dabei überwiegend Regierungstruppen und mit dem Iran in Verbindung stehende Ziele ins Visier genommen, darunter Waffenlager der pro-iranischen Hisbollah-Miliz. 

Das syrische Außenministerium wirft Israel vor, eine Kampagne gegen „die Stabilität des Landes” zu führen. Auf einem arabischen Gipfeltreffen in Kairo Anfang März forderte der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Schara die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf Israel auszuüben, damit das Land seine Truppen „sofort” aus Südsyrien abzieht.