Quantencomputer: Der Streit um Microsofts “Quanten-Märchen”

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Die weltgrößte Physikkonferenz sollte Klarheit bringen: Dort stellte Microsoft die lang ersehnten Daten vor, die eine spektakuläre Ankündigung stützen sollten. Doch die Fachwelt ist enttäuscht.

Quantencomputer: Majorana 1 – angeblich der erste Quantenprozessor mit topologischen Qubits
Majorana 1 – angeblich der erste Quantenprozessor mit topologischen Qubits
© John Brecher/​Microsoft

Wenn es in der Physik Schlagzeilen zu neuen Technologien gibt, geht
es in der Regel entweder um Supraleiter oder um Quantencomputer. Doch
nicht immer halten die spektakulären Ankündigungen das, was sie
versprechen. Gerade in diesen zwei Gebieten gab es in der Vergangenheit
immer wieder Forschungsskandale und schwerwiegende Fehler. Das droht sich nun zu wiederholen – zumindest befürchten das mehrere Fachleute.

Dieses Mal geht es um eine Bekanntmachung von Microsoft.
Die US-Firma erklärte am 19. Februar 2025, den Heiligen Gral des
Quantencomputings geschaffen zu haben: Der neue Quantenprozessor
“Majorana-1” berge erstmals sogenannte topologische Qubits. Dabei
handelt es sich um quantenmechanische Recheneinheiten, die wesentlich
robuster sind als die Qubits in bestehenden Quantencomputern. Sollte
sich das bewahrheiten, wäre das ein enormer Fortschritt in dem Bereich.