DIE ZEIT: Herr Rushkoff, Sie sind einer der Pioniere des Internets und haben ein Buch über Tech-Milliardäre geschrieben, in dem Sie über deren Fluchtfantasien schreiben und uns davor warnen. Wieso?
Douglas Rushkoff: Ich hatte immer schon Probleme mit den Ideen, die sie für unsere Welt haben. Ich selbst liebe neue Technologien, aber es besorgt mich, wie die großen Tech-Unternehmer diese gegen die Menschen anwenden statt für sie. Und ich finde ihr Denken bizarr.
ZEIT: Wissen Sie das aus persönlichen Gesprächen?
Rushkoff: Ja, eine Gruppe von Milliardären hatte mich vor ein paar Jahren in ein Luxusresort in der amerikanischen Wüste eingeladen. Da saßen dann fünf Männer rund um einen Tisch und stellten mir all diese binären Fragen zur digitalen Zukunft: Auf welche digitale Währung sollten sie wetten, auf Bitcoins oder Ethereum? In welche digitale Innovation investieren, in Virtual Reality oder Augmented Reality …?