Der 1. FC Köln grüßt wieder von der Tabellenspitze der 2. Bundesliga. Das 2:1 in Paderborn war der bislang wichtigste Saisonsieg – mit Signalwirkung?
Der 1. FC Köln ist zurück auf Platz eins. Sieben Spieltage vor Saisonende haben die Geißböcke damit die beste Ausgangslage im Aufstiegsrennen. Auch, weil dem FC endlich mal ein Sieg gegen einen direkten Konkurrenten gelungen ist. Das 2:1 in Paderborn war das lange ersehnte Ausrufezeichen im Kampf um den Aufstieg.
Und das ausgerechnet in einem Spiel, in dem die Geißböcke so viele Verletzte zu beklagen hatten wie in keiner Partie zuvor. Doch der FC trotzte allen Widrigkeiten, ließ sich auch von einem Rückstand nicht zurückwerfen und lieferte eine insbesondere kämpferisch vorbildliche Leistung ab. Mit nun fünf Punkten Vorsprung auf Rang vier und vier Zählern vor dem Relegationsrang kann sich der FC ab sofort nur noch selbst schlagen.
In Zahlen ausgedrückt: Sollte der FC auch an den letzten sieben Spieltagen seinen bisherigen Punkteschnitt (1,85) beibehalten, würden die Geißböcke noch 13 Zähler einfahren und die Saison mit 63 Punkten abschließen. Die Konkurrenz müsste dann mindestens 17 der noch maximal möglichen 21 Zähler holen, um dem FC noch gefährlich werden zu können. Nicht unmöglich, jedoch eine Herkulesaufgabe für alle Mannschaften ab Platz drei.
In Anbetracht der Bedeutung dieses Sieges in Paderborn kann der FC nun mit breiter Brust in die letzten sieben Partien gehen. Vier davon darf Köln zuhause in Müngersdorf bestreiten, ein weiterer Vorteil. Auch, wenn die Geißböcke auswärts sogar bislang noch mehr Punkte geholt haben (26) als im heimischen RheinEnergieStadion (24). Was wiederum zeigt: Der FC spielt zuhause wie auswärts ähnlich stark, ähnlich konstant – und punktet ähnlich stabil. Ein wichtiges Faustpfand im Schlussspurt um den Aufstieg.
Kein Wunder also, dass Trainer Gerhard Struber nach dem Spiel sagte: “Logisch betrachtet sind die drei Punkte nicht mehr wert als drei andere Punkte. Wir haben sie aber auswärts gegen den SC Paderborn geholt, wo wir wissen, dass sie nichts gegen den Aufstieg hätten. Diese Punkte fühlen sich daher vielleicht ein Stück weit anders als an.” Auch der Österreicher weiß nach dem Sieg am Samstag, dass der große Erfolg zum Greifen nahe ist.
Was aber auch bedeutet: Der FC muss diesem Druck nun standhalten. Die Geißböcke sind jetzt wieder die Gejagten. In der Liga ist bekannt, wie schwer die Struber-Elf zu knacken ist. Diese Qualität wird es in den letzten sieben Partien noch einmal brauchen, um die Rückkehr in die Bundesliga perfekt zu machen. Der Sieg in Paderborn zeigte, wie das gelingen kann. In dieser Verfassung spricht nun praktisch alles für einen Aufstieg des 1. FC Köln.