Erdbeben in Myanmar: Ein Land in Trümmern

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Die Mönche geben Schocklaute von sich, als in Sichtweite ein Klostergebäude zusammenstürzt. Die kahl rasierten Männer in den rötlichorangen Roben hatten gerade einen umgefallenen Uhrenturm inspiziert, der über viele Jahre als Wahrzeichen ihres Klosters gedient hatte. Auf den Videos ist zu sehen, dass die Zeiger auf dem verbeulten Ziffernblatt um kurz nach 12.50 Uhr stehen geblieben sind. Das ist die Zeit, zu der das schwere Erdbeben am Freitag Mandalay erschütterte. Die Aufnahmen zeigen auch Berge aus Schutt und Staubschwaden, die über dem eingestürzten Kloster Masoyein in Myanmars zweitgrößter Stadt hängen. Mandalay, das den englischen Autor Rudyard Kipling zu seinem wohl berühmtesten Gedicht inspiriert hatte, ist auch die Heimat des Buddhismus in Myanmar. Von dort sind es weniger als 20 Kilometer zum Epizentrum.