Vor der Richterwahl im US-Bundesstaat Wisconsin hat Elon Musk am Sonntag Schecks in Höhe von je einer Million US-Dollar an zwei Wähler verteilt. Beide hatten zuvor seine Petition gegen „aktivistische Richter“ unterzeichnet. Bei der Kundgebung in Green Bay bezeichnete Musk die Richterwahl am Dienstag als entscheidend für die „Zukunft der Zivilisation“.
Mit den Geldgeschenken versucht er, Einfluss auf die Wahl zu nehmen, die auch darüber entscheiden wird, ob konservative oder progressive Richter am dortigen Supreme Court künftig eine Mehrheit stellen. In dem Staat im Mittleren Westen stehen wichtige Justizentscheidungen über das Abtreibungsrecht und den Zuschnitt von Wahlkreisen an. Der Gerichtshof könnte auch über Regeln für die Kongresszwischenwahlen im Jahr 2026 entscheiden.
Klagen gegen Geldgeschenke scheiterten
Vor seinem Auftritt in Green Bay hatte Musk eine Ankündigung auf X zurückgezogen, nach der er Bürger für ihre Beteiligung an der Richterwahl für den Supreme Court in Wisconsin mit jeweils einer Million Dollar belohnen wollte. Der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates, Josh Kaul, hatte daraufhin vergeblich versucht, Musk von der Aushändigung der Schecks abzuhalten. Nachdem zwei Gerichte seine Klage abgewiesen hatten, lehnte auch der Oberste Gerichtshof des Bundesstaates schließlich die Anhörung des Demokraten ab.
Sowohl Musk als auch US-Präsident Donald Trump unterstützen in Wisconsin den konservativen Kandidaten Brad Schimel, der sich um einen Posten am Obersten Gerichtshof des Staates bewirbt und gegen die linksliberale Kandidatin Susan Crawford antritt. US-Medien zufolge investierten Musk und sein Team dafür bisher rund 20 Millionen Dollar. Um gleichgesinnte Wähler zu mobilisieren, bietet Musk bereits über seine Lobbygruppe „America PAC“ jedem Bürger in Wisconsin hundert Dollar für die Unterzeichnung der Petition gegen “aktivistische Richter”.
Das Unterstützerteam von Susan Crawford warf Musk vor, vor der Richterwahl Stimmen kaufen zu wollen. Sowohl Musk als auch Schimel seien korrupt, schrieb die demokratische Kandidatin auf der Plattform X. Trump hingegen bezeichnete Crawford auf seiner Plattform „Truth Social“ am Sonntag als „Disaster“. Sie sei „so weit links, dass sogar ihre eigene Partei, die radikalen Demokraten, nichts mit ihr zu tun haben wollen“. Er rief dazu auf, für Schimel zu stimmen.