Katrin Suder soll Aufsichtsratschefin der Post werden

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Als Katrin Suder vor zehn Jahren Staatssekretärin im Verteidigungsministerium wurde, erlebte sie zunächst einen Kulturschock: Sie kam aus der Unternehmensberatung, hatte 15 Jahre lang eine steile Karriere bei McKinsey gemacht, war dort sogar zeitweise als Deutschlandchefin im Gespräch und saß nun plötzlich zum Aktenstudium in ihrem Büro mit schweren Türen im Bendlerblock, dem Dienstsitz des Ministeriums in Berlin. Die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte Suder geholt, um mit frischen Ideen aus der Privatwirtschaft den desolaten Zustand der Bundeswehrausrüstung in den Griff zu bekommen, das behäbige Beschaffungswesen zu modernisieren und den Nachholbedarf der Streitkräfte in Sachen Digitalisierung aufzuholen. Oder wie es Boris Pistorius heute womöglich ausdrücken würde: um die Bundeswehr „kriegstüchtig“ zu machen. Eine Mammutaufgabe, an der viele schon gescheitert sind.