Dieter Hallervorden schießt gegen Kritik zurück

3

Reaktion auf umstrittenen ARD-Auftritt

Hallervorden schießt zurück: “Woke Menschen von heute”


Aktualisiert am 07.04.2025 – 11:54 UhrLesedauer: 2 Min.

Dieter Hallervorden wählt die FDP.Vergrößern des Bildes

Dieter Hallervorden: Kontroversen ist der Kabarettist gewohnt. (Quelle: Jens Kalaene)

Dieter Hallervorden hat mit rassistischen Äußerungen in einer Samstagabendshow Diskussionen ausgelöst. Jetzt nimmt der 89-Jährige zu seinem ARD-Auftritt Stellung.

Der Wirbel um Dieter Hallervorden geht weiter. Jetzt äußert sich der 89 Jahre alte Kabarettist selbst zu den Diskussionen um seinen Auftritt in der Sendung “75 Jahre ARD – Die große Jubiläumsshow” vom Samstagabend im Ersten.

In der von Kai Pflaume präsentierten Sendung “75 Jahre ARD – Die große Jubiläumsshow” führte Hallervorden den Sketch mit seinem Schauspielpartner Harald Effenberg in einer Bühnenversion in einer Gefängniszelle auf. Im Etagenbett sitzend, erzählte Hallervordens Figur dem anderen Insassen, warum er einsitzt: Weil er die heute nicht mehr verwendeten Bezeichnungen für Schokokuss und Soße ungarischer Art genutzt hatte.

Dabei sprach Hallervorden vor dem Fernsehpublikum jene Wörter aus, die heute als rassistisch oder diskriminierend gelten. “Wenn ich das gewusst hätte, dass man das nicht mehr sagt …”, ließ Hallervorden seine Figur sagen und sagte unmittelbar danach die beiden Wörter.

Die offenbar gezielt eingesetzte Verwendung der beiden Wörter löste Unmut aus. Einige Nutzer warfen Hallervorden Rassismus vor, andere lobten ihn für den ihrer Meinung nach mutigen Auftritt.

Dieter Hallervorden wehrt sich jetzt gegen die Rassismusvorwürfe und teilt der Deutschen Presse-Agentur mit: “In Ermangelung von Mut, sich über die wirklichen Missstände zu erregen, weil diese anzuprangern grade nicht in Mode ist, ereifert man sich über einen Komiker, der auf einem Knastbett sitzt und einen berühmten Sketch mit neuem Text beginnt.”

Außerdem verteidigt Hallervorden seinen Auftritt als Satire. “Woke Menschen von heute versuchen ängstlich, nicht aus der Reihe zu tanzen, befolgen akribisch alle Social-Media-Gebote, um keine Likes aufs Spiel zu setzen und verstehen keine Satire mehr, weil Satire aus Angst vor Missverständnissen nicht mehr vorkommt”, teilt der Komiker weiter mit.

Die ARD nahm bereits am Sonntag auf Anfrage von t-online Stellung zu Hallervordens Auftritt und erklärte: “In seiner Rolle als Häftling thematisierte er überspitzt den Wandel der Sprache und verwendete dabei Begriffe, die heute aus guten Gründen nicht mehr zeitgemäß sind – in diesem satirischen Kontext jedoch bewusst als Provokation gesetzt wurden.” Der öffentlich-rechtliche Sender betonte, sich gegen jeden Rassismus auszusprechen. Man stehe für Vielfalt, aber auch für Kunstfreiheit, so die ARD.

Wie bewerten Sie Dieter Hallervordens Auftritt in der ARD-Jubiläumsshow? Schreiben Sie eine E-Mail an [email protected]. Bitte nutzen Sie den Betreff “Hallervorden” und begründen Sie.