Wenn die Innenseite eines Fingers anschwillt, schmerzt und blau wird, ist das beunruhigend – aber oft harmlos. Was hinter dem Achenbach-Syndrom steckt.
Vor kurzem noch die schweren Einkaufstaschen geschleppt und plötzlich färbt sich ein Finger auf der Innenseite blau und schwillt an: Das könnte auf das sogenannte Achenbach-Syndrom hinweisen. Es entsteht häufig nach einer mechanischen Belastung – wie etwa dem Tragen einer Tasche –, kann aber auch ohne ersichtlichen Auslöser auftreten.
Symptome des Achenbach-Syndroms sind:
Das Achenbach-Syndrom kommt vor allem bei Frauen mittleren Alters vor. Männer sind nur selten betroffen. In den meisten Fällen entsteht es an einem oder wenigen Fingern gleichzeitig. Besonders häufig zeigt sich das Achenbach-Syndrom an den Innenseiten der Mittel-, Zeige- oder Ringfinger, nur selten an der ganzen Hand.
Manche Betroffene verspüren keine Schmerzen oder nur einen Juckreiz. Treten Schmerzen auf, lassen diese mit Einsetzen des Blutergusses langsam nach.
Das Achenbach-Syndrom ist nicht gefährlich. Die Symptome bilden sich von selbst zurück.
Die plötzliche Blaufärbung entsteht durch einen Bluterguss unter der Haut. Der Körper behebt den Schaden von selbst: Nach spätestens drei Tagen ist der Bluterguss verschwunden.
Die Ursachen des Achenbach-Syndroms sind bislang unklar. Viele Fachleute vermuten, dass der Bluterguss entsteht, weil eine kleine Vene (Venole) gerissen ist. Warum das passiert, ist nicht ausreichend erforscht. Eine Annahme ist, dass die Gefäßwände der Venolen bei betroffenen Personen schwächer sind als bei anderen Menschen. Andere Theorien gehen von einem Gewäßwandschaden durch eine allergische Reaktion oder einer neurovegetativen Störung als Ursache aus.
Hormonelle Faktoren könnten ebenfalls eine Rolle spielen, da das Achenbach-Syndrom vor allem bei Frauen mittleren Alters vorkommt. Inwieweit etwa die Wechseljahre ein Auslöser sein könnten, ist nicht bekannt.
Das Achenbach-Syndrom wird gelegentlich auch als Fingerapoplexie bezeichnet. Dieser Name kann irreführend sein und an einen Schlaganfall denken lassen – denn dieser wird auch Apoplex oder Aploplexie genannt. Mit einem Schlaganfall hat das Achenbach-Syndrom jedoch nichts zu tun. Ob das Achenbach-Syndrom die Lebenserwartung senkt, lesen Sie hier.
Eine Therapie ist beim Achenbach-Syndrom nicht nötig. Hilfreich kann es sein, den vom Bluterguss betroffenen Bereich vorübergehend zu kühlen und zu schonen.
Vorbeugen lässt sich dem Achenbach-Syndrom nicht. Wer es einmal hatte, bei dem tritt es mit erhöhter Wahrscheinlichkeit erneut auf.
Das Achenbach-Syndrom ist harmlos. Andere Erkrankungen können jedoch möglicherweise mit ähnlichen Symptomen einhergehen. Im Zweifel sollten Betroffene daher nicht zögern, ärztlichen Rat einzuholen.
In jedem Fall ist ein Arztbesuch fällig, wenn
Dann könnte eine andere Erkrankung vorliegen, die behandelt werden muss.