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HSV-Frauen ziehen ins Volksparkstadion – eine Bedingung
Aktualisiert am 09.04.2025 – 17:24 UhrLesedauer: 11 Min.

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Nach dem Zuschauerrekord im DFB-Pokal-Halbfinale winkt den Fußballerinnen des Hamburger SV ein neues Zuhause: Wenn der Aufstieg in die Bundesliga gelingt, sollen künftig alle Heimspiele im Volksparkstadion stattfinden. Das teilte der Verein am Mittwoch mit.
57.000 Fans waren im März zum Derby gegen Werder Bremen ins Stadion gekommen – so viele wie noch nie bei einem Frauen-Vereinsfußballspiel in Deutschland. Zwar verlor der HSV die Partie mit 1:3 nach Verlängerung, doch das Interesse war überwältigend.
“Wir wissen, dass 57.000 Zuschauer eine Ausnahme bleiben werden”, sagte HSV-Vorstand Eric Huwer. “Aber das Spiel hat bei uns, bei den Fans, bei Partnern – und besonders bei den Spielerinnen – viel ausgelöst.” Wegen fehlender Alternativen in der Stadt sei das Volksparkstadion derzeit die beste Lösung.
Noch steht das Team in der 2. Liga auf Rang drei – ein Platz, der zum Aufstieg reichen würde. Sechs Spieltage sind noch zu absolvieren. Klappt es nicht mit dem Aufstieg, bleiben die HSV-Frauen wie bisher auf dem Platz 6 direkt neben dem Stadion.
Sechs Spiele vor Saisonende wird es langsam ernst für den HSV: Mit sechs Punkten Vorsprung auf den Tabellendritten Magdeburg haben die “Rothosen” gute Karten im Aufstiegskampf. Am Dienstagvormittag konnten sich die Fans mit Tickets für das letzte Heimspiel gegen den SSV Ulm am 10. Mai (20.30/Sky, Sport1) eindecken – möglicherweise ist es das entscheidende Duell für die Rückkehr des HSV in die 1. Bundesliga.
Nur rund eine Stunde dauerte es, bis alle rund 52.000 Karten im Heimbereich vergriffen waren, obwohl die hohen Preise von bis zu 96 Euro zuvor deutlich kritisiert wurden. Fans ohne Ticket müssen nun auf Rückläufer oder die HSV-Ticketbörse hoffen. Sollte Ulm nicht alle 5.000 Auswärtstickets benötigen, werden die übrigen Karten über den HSV frei verkauft.
Für die Heimspiele gegen Braunschweig am 11. April (18.30 Uhr/Sky) und Karlsruhe am 27. April (13.30/Sky) sind über den HSV ebenfalls keine Tickets mehr erhältlich. Sollte das Volksparkstadion in allen drei Spielen mit 57.000 Zuschauern komplett ausverkauft sein, wäre es ein neuer HSV-Rekord. Bei dann 13 von 17 ausverkauften Heimspielen kämen die Hamburger auf insgesamt rund 960.000 Besucher und einen Schnitt von 56.440. Die bisherigen Bestmarken sind erst ein Jahr alt: 2024/25 lockte der HSV 951.312 Fans ins Stadion, im Durchschnitt 55.590 pro Heimspiel.
HSV-Torwart Heuer Fernandes erreicht besonderen Meilenstein
Für Daniel Heuer Fernandes war das 3:0 beim 1. FC Nürnberg nicht nur aus sportlicher Sicht ein wichtiges Ereignis: Der 32-Jährige stand zum 150. Mal im Tor des HSV. Diese Marke knackten vor ihm nur sieben andere Torhüter in der langen Vereinsgeschichte.
Seit der Deutsch-Portugiese 2019 aus Darmstadt nach Hamburg wechselte, kassierte er insgesamt 196 Gegentore und konnte 40 Spiele “zu Null” beenden. In der Winterpause der laufenden Saison zeichnete der “Kicker” Fernandes als “herausragend” und besten Torwart der 2. Bundesliga aus.
Der HSV-Torhüter mit den meisten Einsätzen ist Horst Schnoor. Der Schlussmann, mittlerweile 90 Jahre alt, absolvierte zwischen 1952 und 1967 insgesamt 507 Pflichtspiele – und erzielte sogar zwei Tore. Das gelang ansonsten nur noch Hans-Jörg Butt (21 Tore, 1997-2001).
Nach dem 3:0-Erfolg des HSV beim 1. FC Nürnberg ist Jean-Luc Dompé in sozialen Netzwerken rassistisch beleidigt worden. Der FCN entschuldigte sich öffentlich und übermittelte Profile der Verfasser an die Behörden.
“Ein solches Verhalten ist mit unseren Werten absolut nicht vereinbar”, erklärte der Verein auf X. “Wir sind bereits mit dem HSV im Austausch und haben den Spieler im Namen des FCN für die verbalen Entgleisungen, zu denen es ihm gegenüber in den sozialen Medien gekommen ist, um Entschuldigung gebeten.”
HSV-Vorstand Stefan Kuntz und Trainer Merlin Polzin begrüßten die schnelle Reaktion der Nürnberger. Beide betonten, dass Pfiffe und Provokationen zum Fußball gehörten, rassistische Beleidigungen jedoch eine Grenze klar überschritten.