Die Regierung in Washington hat nach den Worten des neuen Heeresministers Dan Driscoll derzeit keine konkreten Pläne für eine Verringerung der amerikanischen Truppenstärke in Europa. „Ich habe im Pentagon davon bisher nichts gehört“, sagte der Neununddreißigjährige bei einem Besuch im Hauptquartier der US-Army für Europa und Afrika in Wiesbaden.
Nach Gesprächen mit dem Kommandeur des amerikanischen Heeres, Vier-Sterne-General Christopher Donahue, und weiteren hochrangigen amerikanischen Offizieren hob Driscoll hervor, die europäischen Alliierten hätten in den vergangenen Jahrzehnten zu Amerikas engsten Verbündeten gehört. „Wir werden weiter zu ihnen stehen, aber wir werden einige Anpassungen und Neuausrichtungen unserer Streitkräfte vornehmen.“ Man werde das aber in Absprache mit den Europäern tun.
Driscoll, der selbst dreieinhalb Jahre in der Army gedient und im Irak gekämpft hat und als enger Freund von Vizepräsident J.D. Vance gilt, sprach von einer „Transformation“ der Army, die er zu einem „Innovationsmotor“ machen wolle. Zu Details und möglichen Einsparungen bis hin zur Verkleinerung des amerikanischen Heeres insgesamt wollte er sich nicht äußern.
Er machte aber deutlich, dass die Vereinigten Staaten ihre Hilfe für die Ukraine, die vom Standort in Wiesbaden aus koordiniert und organisiert wird, aufrecht erhalten wollten. „Die Erkenntnisse, die wir durch die Unterstützung der Ukrainer gewonnen haben, sind unschätzbar für die Vereinigten Staaten und unsere Alliierten.“
Der Fokus sei weiterhin darauf gerichtet, „unsere Alliierten und Partner hier in Europa zu unterstützen. Das ist für beide Seiten von Vorteil.“