Kann künstliche Intelligenz Morde verhindern? Ein britisches System soll schwere Gewalttaten vorhersagen. Doch Erfahrungen aus Spanien zeigen, dass das schiefgehen kann.
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© [M] Alexander Hoepfner/ZEIT ONLINE; verw. Bild: Frank Flores/Unsplash
Die britische Regierung arbeitet an einem Computerprogramm, das Morde vorhersagen soll. Genauer: Es soll Menschen identifizieren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit schwere Gewalttaten begehen werden. Das Programm wurde bisher im Verborgenen entwickelt, die britische Organisation Statewatch brachte es nun an die Öffentlichkeit.
Das System analysiert Daten, die das britische Justizministerium und die Polizei von Greater Manchester liefern. Algorithmen sollen laut den nun öffentlich gewordenen Regierungsunterlagen Informationen über potenzielle künftige Straftäter auswerten – darunter solche zu psychischen Krankheiten, Süchten, Suiziden und Behinderungen sowie Vorfällen häuslicher Gewalt. Wie heikel das klingt, wissen offenbar auch die Verantwortlichen. Jedenfalls hieß das Vorhaben ursprünglich Homicide Prediction Project (Mordvorhersage-Projekt), wurde aber laut der britischen Regierung umbenannt. Es firmiert jetzt unter der weniger alarmierenden Bezeichnung Sharing Data to Improve Risk Assessment.