Wende soll bei Heimspiel gelingen
Krise bei Alexander Zverev: Kann er es noch?
14.04.2025 – 12:44 UhrLesedauer: 2 Min.

Seit seinem Australian-Open-Finale gelingt Deutschlands Nummer eins nicht mehr viel. Zverev gesteht vor seinem Heimspiel in München Fehler ein. Und spricht über die Gerüchte um Boris Becker.
Viel läuft derzeit nicht zusammen für Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev. Zuletzt verlor er beim Masters in Monte-Carlo sein Auftaktmatch – wieder einmal kam das frühe Aus. “Die letzten paar Wochen”, räumte Zverev im Vorfeld seines ersten Auftritts beim Heimturnier München ein, “waren etwas schwieriger.”
Trotz allem bleibt er optimistisch: “Ich glaube, dass ich aus der Phase rauskommen werde. Demnächst. Ich finde, dass ich besser und besser anfange zu spielen”, sagte der 27-Jährige vor seinem Duell gegen den Franzosen Alexandre Müller (heute, nicht vor 14 Uhr). Zverev ist beim erstmals als ATP-500-Turnier ausgetragenen Event in München als Nummer eins gesetzt. Zweifel will er keine aufkommen lassen. “Ich habe immer noch Vertrauen in mich selber, dass ich bis Paris anfangen werde, richtig gutes Tennis zu spielen.”
Das große Ziel bleibt klar: die French Open ab dem 20. Mai. Seit seiner Finalniederlage bei den Australian Open gegen Jannik Sinner – der wegen einer Dopingsperre nicht in München dabei ist – erreichte Zverev bei sechs Turnieren maximal das Viertelfinale. Dennoch betont er: “Ich bin immer noch sehr zuversichtlich, dass ich jetzt und hoffentlich auch die nächsten Wochen gut spielen werde.”
Paris, erklärt er, sei weiterhin “der Hauptfokus”. Den ersehnten ersten Grand-Slam-Titel hat er dabei fest im Blick. Zu Spekulationen über eine mögliche Zusammenarbeit mit Boris Becker äußerte sich Zverev erneut nicht konkret. “Wenn es Neuigkeiten gibt, werde ich es sagen. Aber es gibt keine Neuigkeiten.” Gerüchte kamen zuletzt auf, weil Becker beim Training in Monte-Carlo mehrfach als Beobachter dabei war.
Zverev versucht, seine aktuelle Schwächephase einzuordnen. “Ich habe das Australian-Open-Finale gespielt vor drei Monaten”, sagt er. “Ich werde also das Tennisspielen ja nicht verlernt haben.” Im Rückblick sei es aber ein Fehler gewesen, nach Melbourne keine Pause einzulegen. Statt Regeneration folgten für ihn drei Turniere in Südamerika.
Sein Ziel war klar: Er wollte unbedingt und erstmals die Nummer eins der Welt werden. Doch die Aussicht darauf schien ihn zu hemmen. Durch die jüngsten Ergebnisse verpasste Zverev die Chance, den bis 4. Mai gesperrten Sinner von der Spitze der Weltrangliste zu verdrängen. Eine vertane Gelegenheit – aber kein Grund für übertriebene Selbstkritik. “Tennis ist wichtig, aber Tennis ist nicht alles im Leben für mich”, betont er. “Ich gehe immer noch nach Hause, genauso wie ich mit Siegen nach Hause gehen würde. Es ändert nichts für mich.”
Ändern soll sich aber endlich der Abwärtstrend. Vor Heimpublikum in München. Doch seine letzten Ergebnisse dort dürften ihm wenig Mut machen. Seit seinen beiden Turniersiegen auf der Anlage im Englischen Garten (2017 und 2018) entwickelte sich das Event zu keinem guten Pflaster.
Bei den fünf folgenden Auftritten gewann er nie mehr als eine Partie, hatte mit der Titelvergabe nichts mehr zu tun. Ergebnisse, wie er sie zuletzt hinlegte. Die Wende könnte also im doppelten Sinne gelingen.