Das Basismodell der Playstation 5 ohne physisches Laufwerk für Spiele auf Blu-Ray-Discs soll in Europa in Zukunft 499 Euro kosten. Das kündigte der japanische Elektronikkonzern Sony im Playstation-Blog am Montagmorgen an. Andere Versionen der Konsole mit Disc-Laufwerk sowie die Pro-Version bleiben in Europa von den Preisänderungen unberührt. In den Regionen Vereinigtes Königreich, Naher Osten, Afrika, Australien und Neuseeland kommt es teilweise zu Preiserhöhungen für andere Modelle.
Es ist die zweite Preiserhöhung der Konsole seit Erscheinen im Jahr 2020. Damals kostete die Playstation 5 Digital Edition noch 399 Euro. Als Grund nannte Sony ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld, „einschließlich hoher Inflation und schwankender Wechselkurse“. Eine Sprecherin von Sony wollte die Preiserhöhungen auf Anfrage nicht weiter kommentieren.
Höhere Preise im Videospielbereich sind derzeit ein wunder Punkt für viele Kunden. Auch der japanische Konsolenhersteller Nintendo bekam kürzlich den Frust von Fans zu spüren, nachdem er den Preis für die Anfang Juni erscheinende Konsole Switch 2 auf 450 Euro festgelegt hat. Der Vorgänger erschien 2017 für 329 Euro und kostet derzeit bei Amazon 279 Euro. Anzumerken ist, dass zwischen damals und heute eine Phase der Inflation liegt und 329 Euro 2017 ungefähr die gleiche Kaufkraft hatten wie 413 Euro heute.
Preise inflationsbereinigt teilweise gefallen
Nominell haben sich die Preise in der Videospielbranche in den vergangenen 20 Jahren nur sehr langsam bewegt. Die 2007 erschienene Konsole Playstation 3 kostete zum Verkaufsbeginn 599 Euro. Heute wären das 862 Euro. Das nähert sich an Gefilde an, zu denen man günstige Computer kaufen kann, die für Videospiele ausgelegt sind.
Auch der Preis von Spielen hat sich nur langsam verändert. Während der Nullerjahre bewegten sich Konsolenspiele zwischen Preisen von 50 und 60 Euro. 50 Euro im Jahr 2006, dem Veröffentlichungsjahr der Nintendo Wii, entsprächen heute etwa 73 Euro. Neue Spiele für die Nintendo Switch sind für knapp unter 50 Euro erhältlich.
Spieler werden mehrmals zur Kasse gebeten
Nintendo versucht mit der Switch 2 nun die träge Preisentwicklung zu durchbrechen und verlangt für „Mario Kart World“, das zeitgleich mit der Switch 2 erscheinen soll, in der physischen Version 90 Euro – allem Unmut zum Trotz. In der Diskussion um die Preise von Videospielen wird oft nicht beachtet, dass sich das Geschäftsmodell stark verändert hat. Heute besteht die Möglichkeit, über das Internet ständig neue Inhalte liefern zu können, ohne dass ein physisches Speichermedium benötigt wird.
Meist sind diese zusätzlichen Inhalte kostenpflichtig. Unter diesem Gesichtspunkt dürfte die bisher ausgebliebene Inflation von Videospielen eigentlich zu einem großen Teil ausgeglichen werden. Ein Teil besagten Unmuts dürfte sich dadurch erklären, dass Spieler für ein Spiel mehrmals zur Kasse gebeten werden.
Analysten sagen der Switch 2 unter diesen Vorzeichen zwar wegen der großen eingefleischten Fangemeinde von Nintendo noch gute Verkaufszahlen voraus. Ob die Konsole aber an die mehr als 150 Millionen global verkauften Einheiten herankommt, wird infrage gestellt.