Fifa ohne Korruption? Theo Zwanziger zweifelt an Infantinos Führung

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Ex-DFB-Boss kritisiert Weltverband

Zwanziger: “Fifa ohne Korruption wird es nicht geben”


15.04.2025 – 16:57 UhrLesedauer: 2 Min.

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Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger auf einer Pressekonferenz im März 2022: Er spart auch heute nicht mit Kritik am Fußball-Weltgeschehen. (Quelle: Peter Seydel/imago-images-bilder)

Theo Zwanziger hat erneut Kritik an der Fifa und ihrem Präsidenten Gianni Infantino geübt. Der Ex-DFB-Chef sieht Korruption fest im Weltverband verankert.

Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger hat sich mit harscher Kritik am Fußball-Weltverband, der Fifa, zu Wort gemeldet. Eine “Fifa ohne Korruption wird es nicht geben”, sagte er im Podcast “Calcio d’Oro” der Sportjournalisten Kilian Kreitmair und Moritz Fuß.

Der 79-Jährige teilte zudem hart gegen den amtierenden Fifa-Präsidenten Gianni Infantino aus: Dieser sei “kein Vorbild für den Fußball”. Er fügte hinzu: “Wenn er dort herumspringt, soll er sich lieber als Zirkusdirektor outen.”

Zwanziger warf Infantino vor, dieser wolle, dass Fußball lediglich Unterhaltung und ein großes Geschäft sei. Er solle einfach sagen: “Mit diesem Zirkus verdienen wir Geld, das wir an Klubs und unsere Mitgliedsverbände zurückgeben. Und die sollen damit machen, was sie wollen. Das wäre eine ehrliche Haltung.”

Aus seiner Perspektive wolle Infantino zudem, dass die Fifa zur Geldmaschine verkomme, in der sämtliche Kritikerinnen und Kritiker mit Geld ruhig gestellt werden. “Diese Geldmaschine Fifa läuft immer weiter. Auf diese Art bekommst du eigentlich die Mehrheit für alles”, sagte Zwanziger.

Gleichwohl habe Infantino eigentlich die Freiheit, große Turniere zu schaffen. Diese würden allerdings zu falschen Zwecken genutzt: “Wenn die Funktionäre dort hinfahren dürfen und die Millionen mitnehmen, sind sie auch ruhig und sagen nichts mehr. Das ist die Methode, mit der man korrupte Organisationen in einem Sport wie dem Fußball hochhalten kann.”

Theo Zwanziger ist ein deutscher Jurist, CDU-Politiker und Sportfunktionär. Von 2006 bis 2012 stand er an der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Zudem war er drei Jahre lang Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees. Aktuell wird er im Zusammenhang mit der sogenannten “Sommermärchen-Affäre” um die WM 2006 auf Schadenersatz verklagt. Gegen ihn läuft ein Steuerstrafverfahren.