Kniegelenk. Die Rettung des Knorpels

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16. April 2025 · Bei schwerer Arthrose musste das Kniegelenk bisher ersetzt werden. Doch nun haben niederländische Forscher eine neue Behandlung entwickelt.

Wenn Orthopäden eine Knorpelglatze dia­gnostizieren, ist das Knie nicht mehr zu retten. Der Knorpel, der das Gelenk in guten Zeiten umhüllte, ist dann bereits so stark abgenutzt, dass die Knochen freiliegen. Für Kniepatienten ist damit das vierte Stadium der Arthrose erreicht: Knochen scheuert auf Knochen, das Knie schwillt an, jeder einzelne Schritt schmerzt. An einer Prothese führt dann kein Weg mehr vorbei, denn Knorpel wächst nicht nach.

Das galt zumindest in der Vergangenheit. Aber an dieser Lehrmeinung gibt es berechtigte Zweifel – und neue Hoffnung für Menschen mit schwerer Arthrose, die den Einsatz eines künstlichen Kniegelenks hinauszögern wollen. Ein neues Verfahren lässt Knorpelgewebe wieder nachwachsen, haben Mediziner in den Niederlanden bewiesen. Für die Orthopädie ist das eine kleine Sensation, ein Bruch mit einem Dogma. Lange Zeit galt, Arthrose sei weder aufzuhalten noch heilbar. Doch mittlerweile können Orthopäden dem Knorpelschwund doch etwas entgegensetzen. Eine große Hoffnung für Millionen Patienten: Jede zweite Frau und jeder dritte Mann über 65 Jahren leiden an Arthrose. Und es werden immer mehr.



Die Gelenkköpfe sind von hyalinen Knorpeln umhüllt, diese enthalten nur wenig Kollagen. Faserknorpel sind eine andere Form des Knorpels, die im Knie beispielsweise die Menisken bilden. Sie bestehen vor allem aus Kollagenfasern und bilden einen Übergang zwischen faserarmem hyalinen Knorpel und faserreichem Bindegewebe.