Boysen sagte, dass sowohl dänische Ausbilder als auch Einsatzsoldaten so bald wie möglich für ein- bis zweiwöchige Kurse in die Ukraine entsandt werden sollten. Dies solle unbewaffnet und weit entfernt von der Front geschehen, etwa in Lemberg. „Wir werden einige Teams dorthin schicken und uns aus erster Hand ansehen, welche Erfahrungen die Ukrainer gemacht haben“, sagte der Armeechef dem Sender. Angriffsdrohnen seien für über 70 Prozent der ukrainischen Abschüsse gegen russische Streitkräfte verantwortlich. Die dänischen Soldaten führen nicht in die Ukraine, um sich am Krieg zu beteiligen. Dies erfolge auf Einladung des ukrainischen Armeekommandeurs, sagte Boysen.
Das dänische Verteidigungsministerium teilte später mit, derzeit gebe es keine Pläne oder Entscheidungen, Soldaten in die Ukraine zu schicken.
Der russische Botschafter in Dänemark, Wladimir Barbin, sagte dem Sender TV2, die Entsendung dänischer Militärangehöriger in die Ukraine, unter anderem zum Sammeln von Kampferfahrung, ziehe Dänemark immer tiefer in den Konflikt hinein und provoziere eine weitere unkontrollierte Eskalation desselben. Die Entscheidung Kopenhagens widerspreche den derzeitigen Versuchen, eine politische und diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts zu erreichen, sagte der russische Botschafter.
Dänemark hatte im Februar bekanntgegeben, seine Verteidigungsausgaben drastisch zu erhöhen. Derzeit liegen sie bei rund 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen zufolge sollen sie künftig „näher an fünf Prozent als an zwei Prozent“ liegen.