Neuer Trick gegen Reiseübelkeit entdeckt

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Stand: 17.04.2025 06:21 Uhr

Ein langes Wochenende heißt für viele: ab ins Auto und weg! Die Aussicht löst aber nicht bei jedem Vorfreude aus. Etwa der Hälfte der Deutschen wurde beim Reisen schon mal schlecht. Was kann helfen?

Aus der Reisezeit wird für manche schnell eine quälende Zeit mit Kopfschmerzen und Übelkeit. Doch das Hören eines bestimmten Tons soll dem Gleichgewichtsorgan helfen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Forschende von der japanischen Universität Nagoya durchgeführt haben. Versuchsteilnehmende, die eine Minute lang einen tiefen Ton von 100 Hertz gehört haben, klagten anschließend über weniger Reiseübelkeit.

Der Ton, so die Studienautoren, könne durch Vibrationen die winzigen Kalksteinchen in unserem Gleichgewichtsorgan im Innenohr stimulieren. Die Forscher haben das an mehr als 80 Testpersonen mit unterschiedlich stark ausgeprägter Reiseübelkeit in Schaukeln, Fahrsimulatoren und auch im Auto getestet. Währenddessen sollten die Testpersonen einen Text lesen. In den Versuchen wurde über einen Lautsprecher eine Minute lang ein 100-Herz-Ton vorgespielt. Dabei wussten die Testpersonen nicht, warum sie diesen Ton hörten.

Die Forschenden führten EKGs zur Überwachung der Herzaktivität und Gleichgewichtstests durch. Das Ergebnis: Die Personen, die zu Beginn der Tests den Ton gehört hatten, litten im Versuch deutlich weniger unter Gleichgewichtstörungen und Übelkeit.

Vier Tipps gegen Reiseübelkeit

Wie lange der Effekt durch den Brummton anhält, soll jetzt noch weiter erforscht werden. Bis dahin können Betroffene mit vielen anderen Ideen ihre Reiseübelkeit bekämpfen.

Manche Handys zeigen Nutzern zum Beispiel während der Autofahrt mit Punkten am Bildschirmrand an, wie schnell sie sich fortbewegen. Astronauten versuchen unter anderem mit Videospielen, ihre Reiseübelkeit wegzutrainieren. Manche Seeleute schwören auf hochdosiertes Vitamin C oder Ingwer. Wie diese Mittel genau wirken, müssen Forschende noch weiter untersuchen.

Medikamente gegen Reiseübelkeit können müde machen

Außerdem gibt es Medikamente, die gegen Reiseübelkeit helfen sollen. Ihre Wirkstoffe stören die Weiterleitung von Nervenimpulsen in Richtung Brechzentrum im Gehirn.

Auf langen Reisen haben die Medikamente aber einen Nachteil: Sie machen oft müde. Dann kann zum Beispiel der Beifahrer den Fahrer nicht ablösen. Man kann aber auch ohne Medikamente oder andere Hilfsmittel versuchen, die Reiseübelkeit im Auto etwas besser den Griff zu bekommen: Einfach nach vorne schauen und versuchen, die Fahrt zu genießen.