Kroos, Ski Aggu und der ESC

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Ski Aggu, Toni Kroos, Angela Merkel und der Papst – sie alle treffen sich mit Comedienne Hazel Brugger. Aber warum?

Bei der “ZDF heute-show” hat Hazel Brugger diverse Politikerinnen und Politiker interviewt, der Papst hat sie zur Audienz geladen und im vergangenen Jahr stellte sie der wohl bekanntesten deutschen Politikerin, Altkanzlerin Angela Merkel, teils sehr persönliche Fragen. Ab Karfreitag lädt Hazel Brugger nun erneut prominente Gäste auf ihre gelbe Couch zum Gespräch ein. Die Comedienne verrät t-online, welcher ihr Lieblingsgast war, wie sie selbst erwachsen geworden ist und warum auf dem Land leben besser ist als in der Stadt.

Hazel Brugger, geboren in den USA am 9. Dezember 1993, ist eine schweizerisch-deutsche Comedienne und Moderatorin. Bekannt wurde sie durch Auftritte in der “ZDF heute-show”, “LOL” oder “Wetten, dass..?”. 2024 interviewte sie Altkanzlerin Angela Merkel. Sie produziert zudem einen Podcast mit ihrem Mann und geht 2025 mit ihrem vierten Bühnenprogramm “Immer noch wach” auf Tour. Ab Karfreitag, dem 18. April, startet ihr Interview-Format “Hazel sieht gelb” mit Gästen wie Ski Aggu, Maria Clara Groppler, Matze Knop, Phil Laude, Maxi Gstettenbauer, Axel Stein und Toni Kroos. Im Mai wird sie den ESC gemeinsam mit Michelle Hunziker und Sandra Studer moderieren.

“‘Hazel sieht gelb’ ist ein kleines fluffiges Interviewformat mit Gästen, auf die ich Lust hatte oder die ich immer schon mal treffen wollte”, sagt Brugger über ihre neue Show. Einer von ihnen ist Schauspieler Axel Stein, einer ihrer Lieblingsgäste. “Axel Stein war cool, weil es das Erste war, was wir für die Serie gedreht haben und man gleich das Gefühl hatte, dass es gut funktioniert”, erklärt die Comedienne.

Brugger ist nicht nur bekannt für ihre Gespräche mit prominenten Menschen, sondern auch für ihre Stand-up-Programme und Auftritte in Comedy-Formaten. So spielte sie sich selbst in “Ist die noch gut?”, einer Serie mit Maren Kroymann über Frauen in der Comedy-Branche. Laut Brugger ist es jedoch nicht nötig, dass sich in der Branche “‘auf Krampf’ irgendwas ändern muss”.

Zwar hat Brugger viele männliche Idole, weil es, wie sie selbst sagt, früher kaum weibliche Comedians gegeben habe. Aber mittlerweile sei das anders. “Es gibt viele lustige Frauen, auch im Comedy-Nachwuchs, wie Filiz Tasdan oder Helene Bockhorst. Ich glaube nicht, dass man da irgendwie groß ‘nachhelfen’ muss.”

Brugger wird in der Serie “Ist die noch gut?” als die deutlich jüngere und Social Media affine Gegenspielerin von Kroymann dargestellt. Trotzdem sagt sie: “Zu alt ist man nur dann, wenn man versucht, jung und cool zu sein. Ich liebe zum Beispiel Pete & Bas, das sind zwei super erfolgreiche britische Rapper im Rentenalter.”


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“Zu alt ist man nur dann, wenn man versucht, jung und cool zu sein.”


Hazel Brugger


Mit 31 Jahren gehört Brugger in die Generation der Millennials – die auch dafür bekannt sein sollen, dass sie in der Arbeit Spaß, Selbstverwirklichung und Erfüllung suchen. Warum das so ist, erklärt Brugger eher fragend damit, dass “vielleicht bei jüngeren Leuten alles irgendwie ‘a thing’ sein muss, auch die Arbeit?” Sie glaubt nicht, dass Arbeit Spaß machen muss. “Arbeit muss erledigt werden”, sagt Brugger, “so wie Windeln wechseln. Das muss keinen Spaß machen, aber man muss es halt tun.”

Da, wo sie jetzt steht – auf den großen Comedy-Bühnen, in Gesprächen von Merkel bis Kroos –, sei sie auch, weil sie kompetitiv ist. Und weil sie einen Umgang mit Kritik gefunden hat. “Es gibt zwei, drei Leute, deren Meinung mir wichtig ist, die von meinem privaten und beruflichen Partner Thomas zum Beispiel”, sagt sie, “aber die allermeisten Leute haben keine Ahnung von dem, was ich mache, und auf sie höre ich nicht”.

Allerdings ist auch sie nicht immer nur die “Königin der Schlagfertigkeit”, als die sie häufig bezeichnet wird. Auf die Frage, wann sie zweifelt, antwortet Brugger: “Die ganze Zeit.”

Seit 2021 ist Brugger Mutter, 2024 kam ihr zweites Kind – und damit neue Zweifel beim Thema Erziehung. “Weil ich das einfach noch nie gemacht habe: Ein Kind erfolgreich von 0 bis 18 Jahren großziehen”, sagt sie. Ihre Mutterschaft verarbeitet Brugger in ihren neueren Bühnenprogrammen. Ging es bei ihren Stand-ups früher noch um die Tücken beim Online-Dating, setzen ihre Pointen heute auf Debatten um Dinkelbrot und Windelwechsel.

Hazel Brugger und Thomas Spitzer: Das Paar arbeitet unter anderem für die "heute show" beim ZDF. Während Hazel vor der Kamera zu sehen ist, schreibt Thomas Gags.Vergrößern des Bildes
Hazel Brugger und Thomas Spitzer: “Ohne Thomas würde ich nicht ein Zehntel von dem hinbekommen, was ich im Moment schaffe.” (Quelle: Frederike-Wetzels)

Der Unterschied zwischen der Hazel Brugger ohne Kinder zu der mit Kindern gefällt der Comedienne, sie habe dadurch einen “Reife-Boost” bekommen. Sie muss ernst sein, Grenzen setzen, ihr Leben besser ordnen. “Kleinkinder verstehen teils noch keine Ironie”, sagt sie, “deshalb muss man alles ganz direkt und normal sagen, das ist eine Herausforderung”. Erwachsen wird man laut Brugger, indem man Verantwortung übernimmt: “Es ist eigentlich egal, für was. Hauptsache Verantwortung.” Mittlerweile lebt Brugger mit ihrem Mann und ihren Kindern auf dem südhessischen Land – vielleicht auch eine Entscheidung der Verantwortung?