Dieter Hallervorden wehrt sich nach Rechts-Demo gegen Kritik

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Mit seinem Auftritt bei einer Kundgebung mit Rechtsradikalen hat Dieter Hallervorden eine Debatte ausgelöst. Die Kritik an “falscher Gesellschaft” will er nicht akzeptieren.

Der Schauspieler und Kabarettist Dieter Hallervorden hat mit einer Videobotschaft an der Dresdner “Friedensprozession” teilgenommen – eine Veranstaltung, die größtenteils von sogenannten Querdenkern und Rechtsextremisten abgehalten wurde. Der mehrfach vorbestrafte Neonazi Christian Klar war genauso dabei wie der umstrittene Liedermacher, Autor und Ex-Linken-Politiker Diether Dehmel. Dieser war es auch, der Hallervorden digital zuschaltete. Eine Gesellschaft, für die der 89-Jährige im Anschluss kritisiert wurde. “Tiefer geht es nicht mehr”, hieß es unter anderem zum Beispiel auf der Plattform X über den “Palim Palim”-Star.

t-online erreicht Dieter Hallervorden während der Osterfeiertage auf Kreta. Angesprochen auf sein Verhältnis zu Dehmel antwortet er: “Irgendwann hatte ich den Eindruck, dass es relativ unergiebig ist, sich nur mit Menschen auszutauschen, die meine Meinung ohnehin teilen.” Er treffe sich sporadisch mit Dehmel “zum Streitgespräch zur politischen Weltlage”. Die beiden kämen bei “größtenteils unterschiedlichen Ansichten hin und wieder zu unserer Überraschung auf Bewertungen, die einen gemeinsamen Nenner haben”.

Dies sei zum Beispiel bei den Ansichten zur Corona-Pandemie oder der Meinung über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan der Fall. Auch beim Thema Israel stimmen die beiden Männer größtenteils in ihren Auffassungen überein. So stieß Hallervorden schon im vergangenen Jahr auf Kritik, als er ein Gedicht von Dehmel über den Gazastreifen rezitierte. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der Vorwurf, er würde zu nah an die Rechte heranrücken, stört Hallervorden. “Bei meinem Videostatement zum Thema Frieden in Dresden habe ich darauf bestanden, dass einleitend gesagt wird, dass ich Gegner der AfD bin”, erklärt er t-online. Es sei weniger der Inhalt seines Friedensaufrufs debattiert worden. “Stattdessen wird mir vorgeworfen, mich in falsche Gesellschaft begeben zu haben. Für meinen kühnen Wunsch nach Frieden würde ich vor jedem Publikum streitbar aufs Podium springen.”

Kritikern würde er gern entgegen: “Meine Lust an Literatur und Lesen würde ich auch vor Leuten bekunden, die am liebsten bestimmte Bücher verbrennen würden.” Sein Wunsch nach Frieden sei der gesellschaftlichen Meinung über ihn untergeordnet, betont Dieter Hallervorden.