Amazon Kindle Scribe 2 im Test

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Lesegerät für elektronische Bücher und Notizbuch mit Stift: Der Kindle Scribe von Amazon ist jetzt in der zweiten Generation im Handel, und wir konnten ihn bereits einige Stunden ausprobieren. Auf den ersten Blick sieht der neue Scribe wie der alte aus. Die stromsparende E-Ink-Anzeige mit Hintergrundbeleuchtung erstreckt sich über 10,2 Zoll in der Diagonale, rechts gibt es einen sehr breiten Rand, der nun durch ein Passepartout etwas kaschiert wird.

Links dockt der mitgelieferte Stift an. Die Darstellung der Anzeige ist wie gehabt erstklassig, knackscharf und für lange Leseabende bestens geeignet. Das Gerät wiegt 430 Gramm, lässt sich gut halten, und der Akku hat eine Laufzeit von mehreren Wochen. Mit der E-Ink-Technik wird nur dann Strom verbraucht, wenn die Anzeige wechselt.

Lehrbücher durchackern

Bücher von Amazon kommen via WLAN ins Gerät, alternativ lassen sich auch PDF-Dokumente oder Bücher im offenen Epub-Format laden. Die große Neuigkeit gegenüber dem Vorgänger betrifft weniger passive Leser, sondern vor allem aktive Bearbeiter von Texten, etwa Studenten, die ihre Lehrbücher durchackern.

In Bücher können von nun an Notizen eingefügt werden.
In Bücher können von nun an Notizen eingefügt werden.Spehr

Bisher konnte man Text hervorheben und unterstreichen. Nun kommt „Active Canvas“ hinzu, eine Funktion, um direkt eine Anmerkung auf die Buchseite zu schreiben. Ist man damit fertig, rückt die Software das Handgeschriebene oder Gezeichnete automatisch als Kästchen oder breiteren Kasten ein, der Text umfließt die Anmerkung und beide bleiben auch dann verbunden, wenn man beispielsweise die Schriftgröße ändert. Nach einem Update soll der Kindle Scribe 2 zudem einen separaten Anmerkungsbereich auf jeder Buchseite anzeigen.

Das Gerät wiegt 430 Gramm
Das Gerät wiegt 430 GrammHersteller

Neben den Kindle-Büchern von Amazon lassen sich eigene Notizbücher anlegen, hier schreibt man mit dem Stift direkt auf den Bildschirm. Das Schreiben fühlt sich an wie auf Papier. Der erste Eindruck ist, dass das jetzt noch etwas besser umgesetzt wurde.

Stift gehört zum Lieferumfang

Künftig soll eine Künstliche Intelligenz die Notizen zusammenfassen. Schon jetzt gibt es eine Handschrifterkennung, die aktiv wird, wenn man ein Notizbuch per E-Mail versendet. Die Erkennung findet also auf den Servern von Amazon statt.

Genauso unleserlich wie auf Papier: Notizen auf dem Scribe
Genauso unleserlich wie auf Papier: Notizen auf dem ScribeHersteller / Spehr

Der Kindle Scribe der zweiten Generation ist mit 16, 32 oder 64 Gigabyte Speicher zu Preisen zwischen 420 und 470 Euro erhältlich. Der Stift gehört zum Lieferumfang. Ein ausführlicher Erfahrungsbericht erscheint in der gedruckten F.A.Z.-Ausgabe vom 17. Dezember.