Heiserkeit kann zahlreiche Ursachen haben – darunter auch bestimmte Erkrankungen der Schilddrüse. Wann eine Untersuchung der Schilddrüse wichtig ist.
Ob durch eine überstrapazierte Stimme oder eine Erkältung: Heiserkeit ist oft harmlos und hält nicht lange an. Erweist sie sich jedoch als hartnäckig, könnte eine Erkrankung dahinterstecken, die behandelt werden muss.
Die Liste der möglichen Ursachen von anhaltender Heiserkeit ist lang. Was viele nicht wissen: Auch Probleme mit der Schilddrüse können dazu führen, dass eine Person permanent oder wiederholt heiser wird. (Welche weiteren Ursachen andauernde Heiserkeit haben kann, lesen Sie hier.)
Verschiedene Erkrankungen der Schilddrüse können zu Heiserkeit führen. Oft ist Heiserkeit dann nicht das einzige Symptom. Welche weiteren Beschwerden auftreten, hängt vor allem von der genauen Ursache ab.
Zu Schilddrüsenproblemen, welche Heiserkeit auslösen können, zählen vor allem:
- vergrößerte Schilddrüse (Struma)
- gutartige Knoten in der Schilddrüse
- Entzündung der Schilddrüse
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
- Schilddrüsenkrebs.
Eine vergrößerte Schilddrüse bezeichnen Fachleute als “Struma”. Ein anderes Wort ist “Kropf”. Häufig entsteht ein Kropf durch Jodmangel, es gibt aber noch viele weitere möglichen Ursachen – zum Beispiel eine Schilddrüsenentzündung.
Ist die Schilddrüse vergrößert, kann sich auch deren Hormonproduktion verändern. Häufig bildet das Organ dann zu viele Schilddrüsenhormone. Seltener kommt es zu einer Unterfunktion, in deren Rahmen auch Heiserkeit auftreten kann.
Ist die Schilddrüse stark vergrößert, kann das gefährlich sein. Zum Beispiel kann dadurch die Speise- oder Luftröhre eingeengt sein. Auch kann der Blutstrom im Halsbereich behindert werden. Drückt die Schilddrüse auf den Kehlkopf, kann es zu einer Stimmbandlähmung kommen, welche sich unter anderem durch Heiserkeit äußert.
Bei einer Struma kann die komplette Schilddrüse vergrößert sein. Es können sich aber auch Knoten in der Schilddrüse bilden, die eine Vergrößerung bewirken. Wie sich diese Knoten bemerkbar machen, lesen Sie im nächsten Abschnitt.
Wenn sich in der Schilddrüse ein oder mehrere Knoten bilden, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es sich um Krebs handelt. In den meisten Fällen sind die Knoten gutartig. Behandelt werden müssen sie nur, wenn sie zu Beschwerden führen. Das ist jedoch eher selten der Fall.
Symptome bemerken betroffene Personen meist erst, wenn ein Knoten sehr groß ist oder wenn sehr viele Knoten vorliegen, sodass die Schilddrüse vergrößert ist. Dann können umliegende Organe und Strukturen behindert werden – zum Beispiel der Kehlkopf. Heiserkeit ist dann ein mögliches Symptom. Auch Schluckbeschwerden können die Folge von Schilddrüsenknoten sein.
Manche Knoten produzieren Hormone (“heiße Knoten”). Dadurch kann eine Schilddrüsenüberfunktion entstehen, welche zu verschiedenen Beschwerden führt. Welche Symptome auf eine Überfunktion der Schilddrüse hinweisen, erfahren Sie hier.
Ist die Schilddrüse entzündet, sprechen Fachleute von einer Thyreoiditis. Meist entsteht eine solche Entzündung durch Autoimmunprozesse. Seltener sind Krankheitserreger, Verletzungen oder eine Strahlentherapie die Ursachen einer Schilddrüsenentzündung.
Eine besonders häufige Autoimmunerkrankung ist die Hashimoto-Thyreoiditis. Sie löst eine chronische Entzündung der Schilddrüse aus, die in einer Unterfunktion müden kann – welche unter anderem mit Heiserkeit einhergehen kann. Mehr dazu lesen Sie im nächsten Abschnitt.
An einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) erkranken vor allem Frauen. Dabei produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone. Die Folge: Der Stoffwechsel wird langsamer. Ursache ist häufig eine chronische Entzündung der Schilddrüse wie eine sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis.
Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann diverse Beschwerden auslösen. Dazu zählen zum Beispiel Müdigkeit, ein niedriger Puls, trockene Haut und Haare, Haarausfall, psychische Veränderungen wie etwa Depressionen sowie Gewichtszunahme. Auch Heiserkeit und eine tiefere Stimme können im Rahmen einer Schilddrüsenunterfunktion vorkommen.
Ausführliche Informationen zu den Anzeichen einer Unterfunktion der Schilddrüse lesen Sie hier.
Selten ist anhaltende Heiserkeit ein Anzeichen einer Krebserkrankung der Schilddrüse (Schilddrüsenkarzinom).
Schilddrüsenkrebs muss nicht zwingend zu Beschwerden führen, sodass er häufig längere Zeit unentdeckt bleibt. Wann Symptome auftreten und welche das genau sind, ist vor allem davon abhängig, wie rasch der Tumor wächst und welche benachbarten Organe dadurch behindert werden. Während manche Tumoren der Schilddrüse nur langsam wachsen, können andere innerhalb von wenigen Wochen so groß werden, dass sie lebenswichtige Organe behindern.