Max Verstappen erbost über Strafe

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Verstappen sauer

“Alles, was ich sage, könnte mich in Schwierigkeiten bringen”


21.04.2025Lesedauer: 3 Min.

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Max Verstappen: Der Niederländer musste eine (Quelle: IMAGO/MPS AGENCY/imago)

Der Australier Oscar Piastri lieferte bei der Formel 1 in Dschidda eine eiskalte Leistung ab – der Titelverteidiger Verstappen hingegen war sauer.

Oscar Piastri nahm genüsslich die Glückwünsche seiner ebenfalls im Schweiß badenden Konkurrenten entgegen und jubelte wie einst Sebastian Vettel. Nach seinem eiskalten Sieg beim Großen Preis von Saudi-Arabien in Dschidda reckte der neue WM-Spitzenreiter der Formel 1 seinen Zeigefinger in die Kamera – und sehnte sich bei aller Freude nach Entspannung.

“Ich würde mich gern mal auf eine Couch legen, es war ein hartes Rennen, sicherlich eines der härtesten in meiner bisherigen Karriere”, sagte der Australier mit Blick auf die hohen Temperaturen. Dann brach aber doch noch die Begeisterung aus ihm hinaus. “Ich bin absolut happy”, fügte Piastri an.

Kein Wunder: Zum ersten Mal in seiner Karriere steht der 24-Jährige im Tableau der Königsklasse ganz oben. 99 Punkte hat Piastri nun auf dem Konto, dahinter folgen Teamkollege Lando Norris (89) und Weltmeister Max Verstappen. Zu verdanken hat Piastri dies einer abgebrühten Leistung und knallhartem Racing gegen den Red-Bull-Star. “Als ich am Start bei der ersten Kurve innen war, war mit klar: Ich werde da nicht als Zweiter rausfahren”, sagte Piastri.

Polesitter Max Verstappen sagte nach dem verpassten Sieg nur schmallippig: “Danke an die Fans. Der Rest ist, wie es ist. Ich freue mich auf das nächste Rennen in Miami.” Der Niederländer war beim Nachtrennen erstaunlich schnell, kam am Ende aber nicht mehr an Piastri ran – und war erbost über das Urteil der Rennkommissare in Kurve eins. Auf der späteren Pressekonferenz zeigte Verstappen deutlicher seinen Unmut. “Das Problem ist, dass ich meine Meinung nicht sagen kann, weil ich dann vielleicht bestraft werde”, so Verstappen in Richtung FIA. “Alles, was ich dazu sage, könnte mich in Schwierigkeiten bringen.”

Der Härtetest im Duell kam für den 27-Jährigen schon wenige Sekunden nach dem Start. Seite an Seite donnerten Verstappen und Piastri auf die erste Kurve zu. Dort war aber nicht genug Platz für beide Boliden, der Red-Bull-Star kürzte ab und blieb vorn. Wenige Kurven später crashten Verstappens Teamkollege Yuki Tsunoda und Pierre Gasly im Alpine.

Das Safety Car kam auf die Strecke, umgehend funkte Piastri: “Er muss mir die Position zurückgeben, er hätte die Kurve nie gekriegt”. Verstappen hielt dagegen: “Er hat mich von der Strecke gedrängt!” Trotzdem bekam er eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt. “Wo hätte Max hinfahren sollen? Die fünf Sekunden waren schon etwas harsch”, sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko am Sky-Mikrofon.

Den Restart legte Verstappen cleverer hin und baute vorerst eine Lücke zu Piastri auf. Je länger das Rennen lief, desto mehr wurde deutlich, dass der Red Bull auf freier Bahn gut auf der Strecke liegt. Piastri ging in Runde 20 als erster der Spitzenfahrer an die Box. Verstappen wurde derweil von seinem Renningenieur Gianpiero Lambiase angefeuert: “Gib alles, was du hast”, funkte er und rief seinen Schützling zwei Runden später als den McLaren-Konkurrenten zum Reifenwechsel. Wegen des Absitzens der Zeitstrafe zog Piastri nun vorbei. Leclerc übernahm vor Norris vorübergehend die Führung.

Als auch diese beiden ihre Stopps absolviert hatten, setzte sich Piastri mit etwas über vier Sekunden Vorsprung wieder an die Spitze und konnte bei freier Fahrt seine Führung konservieren.

Charles Leclerc holte im Ferrari als Dritter das erste Grand-Prix-Podium für die Scuderia in dieser Saison. Während auf einer Seite der McLaren-Garage ausgelassen gefeiert werden durfte, war Norris der Verlierer des Tages. Trotz einer ordentlichen Vorstellung blieb ihm als Vierter das Podium verwehrt. “Es ist das beste, was wir holen konnten”, sagte er enttäuscht bei Sky. Im teaminternen Duell ist er vorerst schwer geschlagen.

Derweil fuhren die Mercedes-Silberpfeile George Russell und Kimi Antonelli als Fünfter und Sechster ins Ziel. Rekordweltmeister Lewis Hamilton im zweiten Ferrari wurde nur Siebter. Der Emmericher Nico Hülkenberg musste derweil seine vierte Nullnummer in Folge verkraften, von Startplatz 18 aus ging für den Sauber-Piloten nicht viel, der 37-Jährige beendete das Rennen auf Rang 15.