Die Wirtschaft schwächelt, aber die Steuereinnahmen sprudeln – und das Bundesfinanzministerium rätselt, was dahinter steckt. Wie das Ministerium in seinem neuen Monatsbericht mitteilt, waren die Steuereinnahmen im März 2025 um rund 11 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Die Einnahmen aus der Lohnsteuer sind um mehr als 7 Prozent gestiegen.
Der Anstieg dürfte vor allem auf die in den vergangenen Monaten eingetretenen tarifvertraglichen Lohnerhöhungen zurückzuführen sein, hieß es. Noch stärker legten die Einnahmen aus der Umsatzsteuer zu. Sie stiegen um rund 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. „Für den starken Anstieg liegen keine sichtbaren Gründe vor“, schreiben die Fachleute des Ministeriums. Auf Basis der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wäre ein wesentlich moderaterer Anstieg zu erwarten gewesen.
So sei beispielsweise der Einzelhandelsumsatz, einschließlich Kfz-Handel, im Januar 2025, der dem März-Aufkommen der Umsatzsteuer zugrunde liege, um 3,5 Prozent gewachsen. Das Aufkommen aus der Einfuhrumsatzsteuer hat sogar um fast 19 Prozent gegenüber März 2024 zugelegt. Basis dafür sind die Einfuhren im Januar; sie waren um 8,7 Prozent gestiegen. Bei der veranlagten Einkommensteuer gab es ein Einnahmeplus von 5 Prozent.
Bei der Körperschaftsteuer gingen hingegen die Vorauszahlungen für das laufende Jahr um fast 3 Prozent gegenüber dem März 2024 zurück. Hier liefert das Finanzministerium eine Erklärung: „Die derzeit schwachen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wirken sich offenbar auf die Einkommensteuerpflichtigen weniger stark aus als auf die stärker in den Weltmarkt eingebundenen körperschaftsteuerpflichtigen Unternehmen.“
Für die Länder, die von diesen Steuern ebenfalls profitieren, gab es weitere gute Nachrichten: Das Aufkommen der Grunderwerbsteuer erhöhte sich um fast 37 Prozent, das der Erbschaftsteuer um rund 17 Prozent. Diese Einnahmen fließen allein an die Länder.