Bier am Abend – so (un)gesund ist es

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Das legt die Vermutung nahe, dass insbesondere das in Bier enthaltene Silizium an der Wirkung beteiligt zu sein scheint. Andere Faktoren müssen weiter untersucht werden.

Aber: Bei allen möglicherweise positiven Effekten eines moderaten Bierkonsums sollten Sie die gesundheitlichen Risiken von Alkohol nicht vergessen. Auch die Autoren der verschiedenen Studien raten nicht dazu, extra mit dem Trinken von Alkohol zu beginnen. Das Problem: Ein Schwellenwert, ab dem die schädliche Wirkung von Alkohol mögliche positive Effekte übertrifft, kann nicht mit Sicherheit angegeben werden. Denn jeder Mensch ist unterschiedlich und daher ist auch mit individuell unterschiedlichen Risiken zu rechnen.

Lange Zeit galten zehn Gramm Alkohol pro Tag für gesunde Frauen und 20 Gramm pro Tag für gesunde Männer als akzeptable Alkoholmenge. Neue Empfehlungen zum Alkoholkonsum, etwa der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), weisen aber darauf hin, dass es keine risikofreie Menge Alkohol gibt. Neben Folgen für Organe und Nerven weist die Fachgesellschaft auf das starke Suchtpotenzial sowie das Risiko für psychische Probleme hin.

Starker Alkoholkonsum, insbesondere hochprozentiger Spirituosen, ist mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden. Besonders häufig betroffen sind Mundhöhle, Speiseröhre, Rachen und Kehlkopf. Aber auch andere Organe wie der Dickdarm, die Leber und die Bauchspeicheldrüse können betroffen sein.

Alkohol und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Auch in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen rät die DGE vom Alkoholkonsum ab, denn die negativen Effekte überwiegen die positiven. Zudem gäbe es bessere Maßnahmen zur Prävention koronarer Herzkrankheiten, führt sie weiter aus. Allen voran eine gesunde Ernährung, viel Bewegung und der Verzicht auf das Rauchen.

Der ausgiebige Konsum von Bier, kann das Risiko für Typ 2 Diabetes erhöhen. Denn: Die versteckten Kalorien begünstigen Fettanlagerungen um die Organe und können zur generellen Fettleibigkeit führen.

Es muss gar nicht der Alkohol selbst sein, der das Demenzrisiko senkt. Das schreiben auch die Verfasser der oben genannten Studie. Dieser Effekt könnte auch zufällig auf jene Personen zutreffen, die täglich alkoholische Getränke zu sich nehmen. So haben Personen, die gelegentlich Alkohol trinken, beispielsweise auch häufiger ein reges Sozialleben. Und soziale Kontakte sind erwiesenermaßen wichtig für die Gesundheit. Weitere Untersuchungen zum Zusammenhang von Alkohol und Demenz müssen demnach noch folgen.

Alkohol und Knochendichte

Alkohol, insbesondere in größeren Mengen, führt dazu, dass verstärkt Calcium über die Nieren ausgeschieden wird, und beschädigt den Darm. Ein kranker Darm kann dann auch nicht mehr genügend Calcium aufnehmen. Außerdem schädigt Alkohol die Leber und stört somit auch den Vitamin-D-Stoffwechsel. Beides, Calcium und Vitamin D, sind essenzielle Stoffe für gesunde Knochen. Ein Mangel wirkt sich negativ auf die Knochengesundheit aus.

Alkohol enthält viele Kalorien

“Nicht zuletzt ist ernährungsphysiologisch die hohe Energiedichte von Alkohol von Bedeutung”, führt die DGE aus. Mit sieben Kilokalorien pro Gramm ist der Energiegehalt von Alkohol fast so hoch wie der von Fett mit neun Kilokalorien pro Gramm. Bereits über ein kleines Bier (0,33 Liter) nehmen Sie so etwa 140 Kilokalorien auf. Zudem regt Alkohol den Appetit an und kann auch darüber zur Entstehung von Übergewicht beitragen.