Beisetzung am Samstag
Das passiert jetzt mit dem Leichnam von Papst Franziskus
23.04.2025 – 10:27 UhrLesedauer: 2 Min.

Während die Welt Abschied von Papst Franziskus nimmt, bereitet der Vatikan seinen Leichnam auf eine letzte Reise vor – mit moderner Technik.
Papst Franziskus’ Leichnam liegt im offenen Holzsarg im Petersdom – schlicht, würdevoll, ohne Prunk. Gläubige aus aller Welt strömen in den Vatikan, um sich zu verabschieden. Doch wie funktioniert eine Aufbahrung über mehrere Tage überhaupt?
Damit ein Leichnam tagelang öffentlich aufgebahrt werden kann, ist eine intensive Vorbereitung nötig. Papst Franziskus starb am Ostermontag. Nach einem letzten Segen wurde er von seinen engsten Vertrauten in päpstliche Gewänder gekleidet, durch eine sogenannte Thanatopraxie einbalsamiert und geschminkt.
Bei der Thanatopraxie handelt es sich um eine erweiterte Form der Leichenkonservierung, die auch ästhetische Aspekte berücksichtigt. Zunächst wird der Körper desinfiziert, entkleidet und gründlich gereinigt. Danach entfernt man Körperflüssigkeiten und ersetzt sie über das Gefäßsystem durch konservierende Lösungen. Zusätzlich modelliert man das Gesicht und andere sichtbare Körperpartien, um einen natürlichen Ausdruck wiederherzustellen – dabei kommen spezielle Wachse, Farben und Fixierungen zum Einsatz. Ziel der Thanatopraxie ist es, den Leichnam für mehrere Tage bis Wochen hygienisch und würdevoll für eine offene Aufbahrung vorzubereiten.
Am Mittwochmorgen wurde der Leichnam des Papstes in den Petersdom überführt. Er bleibt dort bis zu seiner Beisetzung am Samstag aufgebahrt – sichtbar für alle, nicht hinter Glas, nicht erhöht. Ein bewusster Verzicht auf das Zeremonielle. Denn: Schon zu Lebzeiten hatte Franziskus betont, dass er wie ein gewöhnlicher Christ beerdigt werden wolle. Seinen letzten Willen hat der Vatikan respektiert.
Papst Franziskus’ Leichnam wird nicht wie bisher üblich in drei verschiedene Särge gehüllt, sondern nur in einen, und er wird auch nicht unter dem Petersdom beigesetzt, sondern auf eigenen Wunsch einige Kilometer weiter in der Basilika Santa Maria Maggiore.