Mögliche Zerschlagung von Google
ChatGPT-Firma würde Chrome-Browser kaufen
23.04.2025 – 10:52 UhrLesedauer: 2 Min.

Google muss in einem laufenden Kartellverfahren um seine Zerschlagung fürchten. Eine bekannte Firma hat jetzt ihr Interesse am Chrome-Browser bekundet.
OpenAI wäre an einer Übernahme von Googles Webbrowser Chrome interessiert, sollte der US-Konzern im laufenden Kartellverfahren zum Verkauf gezwungen werden. Der Produktchef von ChatGPT, Nick Turley, machte diese Aussage vor Gericht in Washington im laufenden Kartellverfahren gegen Google. Das US-Justizministerium fordert von Google weitreichende Maßnahmen zur Wiederherstellung des Wettbewerbs in der Internetsuche.
Der Richter, der den Prozess in Washington beaufsichtigt, urteilte im vergangenen Jahr, dass Google ein Monopol bei der Online-Suche und der damit verbundenen Werbung hat. Das Unternehmen hat Chrome bislang nicht zum Verkauf angeboten und will gegen das Urteil in Berufung gehen.
Wie Turley aussagte, hat Google ein Angebot von OpenAI zur Nutzung seiner Suchtechnologie in ChatGPT zurückgewiesen. OpenAI habe sich im Juli 2023 an Google gewandt, nachdem es Probleme mit dem damaligen Suchpartner gegeben habe.
In einer vor Gericht gezeigten E-Mail schrieb OpenAI an Google, dass man über eine Zusammenarbeit mit mehreren Partnern und insbesondere mit der API – eine Art Schnittstelle für Programme – von Google die Qualität für Nutzer verbessern könne. Doch Google lehnte das Ansinnen im August mit dem Hinweis ab, dass damit zu viele Wettbewerber beteiligt wären. “Wir haben heute keine Partnerschaft mit Google”, sagte Turley.
Das Vorgehen gegen Google geht auf die Vorgängerregierung von Präsident Joe Biden zurück. Dessen Nachfolger Donald Trump vollzog bei vielen Themen einen harten Bruch mit seinem Vorgänger, nicht jedoch in dieser Angelegenheit. Die von Trump ernannte Gail Slater, Leiterin der Kartellabteilung des US-Justizministeriums, hält ein hartes Durchgreifen gegen die Marktmacht von Google mit Blick auf die Entwicklungen im Bereich Künstlicher Intelligenz für notwendig.
Tatsächlich bedroht das Aufkommen von Chatbots wie ChatGPT die Ausnahmestellung der Google-Suchmaschine. Alphabet integriert nun zunehmend generative KI, um den Internetnutzern in Google direkt zu antworten. Die US-Staatsanwaltschaft befürchtet, dass Google sein derzeitiges Monopol in ein neues Monopol überführt und so die Entwicklung von KI-Startups wie OpenAI und Perplexity AI behindert.