“Nichts gegen uns in der Hand”
Skispringer erhebt Vorwürfe – auch gegen Deutschland
24.04.2025 – 10:39 UhrLesedauer: 2 Min.

Das norwegische Skisprung-Team hat in der abgeschlossenen Saison betrogen und dies zugegeben. Im Anschluss wurden die Springer gesperrt – Robin Pedersen wehrt sich nun.
Die Skisprung-Szene ist in der vergangenen Saison von einem Betrugsskandal des norwegischen Teams erschüttert worden. Als Reaktion darauf wurden noch während der Weltmeisterschaft in Trondheim Johann André Forfang und Marius Lindvik suspendiert. Während der Raw-Air-Serie in Oslo traf es dann auch Kristoffer Eriksen Sundal, Robin Pedersen und Robert Johansson. Letzterer hatte bereits zuletzt scharfe Kritik am Weltverband (Fis) wegen der Suspendierungen geübt (mehr zu seiner Empörung lesen Sie hier). Nun legt auch Pedersen nach – und geht die Verantwortlichen des Weltverbandes an.
“Was sie uns vorwerfen, ist nicht stichhaltig. Alle unabhängigen Anwälte haben festgestellt, dass sie nichts gegen uns in der Hand haben”, so der 28-Jährige zum norwegischen Medium “Rana Blad”. Die Anzüge der Norweger wurden für Überprüfungen konfisziert. Pedersen kritisiert, dass sie den genauen Zeitpunkt nicht gewusst hätten und bis heute nichts gefunden worden sei.
Der WM-Bronzegewinner mit dem Team meint zudem in Bezug auf die Fis: “Sie haben die ganze Macht. Sie kontrollieren, wer springen darf, sie kontrollieren die Ausrüstung, sie kontrollieren das Produkt. Wenn es irgendetwas gibt, das ihren Wünschen zuwiderläuft, machen sie einfach, was sie wollen.”
Doch nicht nur der Weltverband steht im Mittelpunkt der Pedersen-Kritik – auch die deutsche Presse. Laut Pedersen soll es bei den Norwegern Gerüchte geben, wonach deutsche Medien gedroht hätten, die “Raw Air”-Tour zu boykottieren, falls norwegische Athleten nicht vom Weltcup ausgeschlossen würden. Der Skispringer wurde deutlich: “Sie haben versucht, Kapital zu schlagen, um noch ein paar Medaillen zu holen. Wir drei Athleten sind leicht zu ächten, wenn es um Millionen an Fernsehrechten geht.”
Der Weltverband hob die Suspendierungen gegen die norwegischen Skispringer Anfang April, nach Saisonende auf. Die Ermittlungen des Ethik- und Compliance-Büros in Bezug auf den Anzugbetrug während der WM sind allerdings noch nicht abgeschlossen.