Der deutsche Pharma- und Technologiekonzern Merck KGaA steht vor einer milliardenschweren Übernahme des US-Krebsspezialisten Springworks Therapeutics. Geplant sei eine Transaktion im Volumen von rund 3,5 Milliarden Dollar, berichtete das „Wall Street Journal“ am Donnerstag und berief sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Merck bestätigte anschließend, beide Unternehmen befänden sich „in weit fortgeschrittenen Gesprächen“ zu einer möglichen Übernahme. Basis der Gespräche sei ein Preis von rund 47 Dollar pro Springworks-Aktie. Es sei jedoch keine abschließende Entscheidung getroffen und keine rechtlich verbindliche Vereinbarung abgeschlossen worden. Dem Zeitungsbericht zufolge wird eine entsprechende Vereinbarung bis Montag angestrebt.
Die Springworks-Aktie legte an der Wall Street um neun Prozent auf 44,93 Dollar zu. Von Springworks lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Fortgeschrittene Gespräche
Eine Übernahme von Springworks wäre für Merck einer der größten Pharma-Deals seit Jahren und würde das Unternehmen in der Arzneimittelentwicklung im Krebsgeschäft verstärken. Merck hatte bereits im Februar mitgeteilt, man befinde sich in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Übernahme des US-Biotechunternehmens. Damit hatte Merck vorherige Informationen der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt.
Ein Deal würde in eine Phase wieder anziehender Übernahmeaktivitäten in der Pharmabranche fallen, nachdem 2024 eine Flaute herrschte. Erst im Januar hatte Johnson & Johnson den Kauf des Biotechkonzerns Intra-Cellular für rund 14,6 Milliarden Dollar bekanntgegeben.
Springworks mit Sitz in Stamford im US-Bundesstaat Connecticut hat sich auf Krebstherapien spezialisiert. Das Unternehmen hat in den USA bereits eine Zulassung für das Mittel Ogsiveo gegen fortgeschrittene Desmoidtumoren – eine seltene Tumorart im Weichgewebe. Die Analysten von JP Morgan trauen dem Mittel einen Spitzenumsatz von rund einer Milliarde Dollar zu.