Russischer General bei Autobombenanschlag getötet

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Das russische Ermittlungskomitee hat den Tod des Generalleutnants Jaroslaw Moskalik bestätigt. Es eröffnete am Freitag ein Ermittlungsverfahren um Mord und illegalen Gebrauch von Sprengstoff. Zuvor hatten russische Telegram-Kanäle Fotos und Videos von dem Ort veröffentlicht, an dem der stellvertretende Leiter der Haupteinsatzleitung des Generalstabs des russischen Militärs  umgekommen ist. Sie zeigen ein brennendes Auto und den Leichnam. Berichtet wurde, Moskalik sei am Freitagmorgen vor dem Wohnblock, in dem er in der Stadt Balaschicha im Moskauer Umland lebte, durch einen Sprengsatz getötet worden. Dieser war demnach in einem Volkswagen Golf versteckt und wurde auf der Ferne gezündet. Im Auto soll eine Videoüberwachung installiert worden sein. Über Moskalik, der am Ende seines sechsten Lebensjahrzehnts gestanden haben soll, ist bisher recht wenig bekannt. Er wurde Medienberichten zufolge in Syrien eingesetzt und vertrat den Generalstab laut dem Kreml im Oktober 2015 bei Gesprächen über die Ukraine in Paris. Der dem Verteidigungsministerium nahestehende Telegram-Kanal Rybar schrieb, Moskalik gelte „als einer der intelligentesten und anspruchsvollsten Offiziere“ seiner Abteilung. „Unbeliebt, ja. Weil er Ergebnisse forderte und seine Untergebenen ständig verärgerte.“

Rybar hob auch hervor, dass „der Terroranschlag“ auf Moskalik an den Anschlag auf einen anderen General erinnere: Igor Kirillow, der beim russischen Militär unter anderem für Chemiewaffen zuständig war. Kirillow war im Dezember zusammen mit seinem Fahrer ums Leben gekommen, als ein Sprengsatz detonierte, der in einem Elektroroller versteckt war, der vor dem Eingang zum Moskauer Wohnblock des Generals abgestellt  war. Zu diesem Anschlag hatte sich der ukrainische Geheimdienst SBU bekannt und mitgeteilt, Kirillow sei als „Kriegsverbrecher“, der Chemiewaffen gegen ukrainische Soldaten habe einsetzen lassen, ein „legitimes Ziel“ gewesen. Schon zuvor war eine Reihe Militärs in Russland und in russisch besetzten Gebieten der Ukraine bei Anschlägen getötet worden.

Russische Telegram-Kanäle schrieben nun, letzter Eigentümer des Golfs vor Moskaliks Wohnblock sei im Februar ein Mann aus der ukrainischen Stadt Sumy geworden. Rybar schrieb weiter, auch im Fall Moskaliks gebe es „praktisch keine Zweifel an der Beteiligung ukrainischer Geheimdienste“. Der Kanal hob auch hervor, dass der Angriff auf den General am Tag der neuen Gespräche von Präsident Wladimir Putin mit dem Sondergesandten des amerikanischen Präsidenten Donald Trump, Steve Witkoff, stattfinde. „Der Terroranschlag wird wahrscheinlich eines der Themen im Gespräch über die wirkliche ‚Verhandlungsbereitschaft‘ des Kiewer Regimes werden.“ 

Moskau ist bestrebt, der ukrainischen Regierung die Schuld daran zuzuschieben, dass bisher kein entscheidender Fortschritt in den Verhandlungen zum Ukrainekrieg zu verzeichnen ist, obwohl Putin den amerikanisch-ukrainischen Vorschlag einer umfassenden Waffenruhe  faktisch abgelehnt hat, indem er weitreichende Bedingungen stellte.