“Er machte mir das Leben zur Hölle”
Birgit Schrowange berichtet von sexueller Belästigung beim ZDF
27.04.2025 – 10:39 UhrLesedauer: 2 Min.

Zu Beginn ihrer Karriere stand Birgit Schrowange für das ZDF vor der Kamera. Beim Sender hatte die Moderatorin allerdings mit einigen Herausforderungen zu kämpfen.
Ende der Siebzigerjahre startete Birgit Schrowange ihre Fernsehkarriere beim WDR. 1983 wechselte die Moderatorin dann zum ZDF, moderierte dort bis 1985 “Wiedersehen macht Freude” – ehe sie später zu RTL ging. Über ihre Zeit beim ZDF berichtet die mittlerweile 67-Jährige jetzt Dinge, die aufhorchen lassen.
Ab ihrem 14. Lebensjahr wollte Birgit Schrowange Fernsehansagerin werden. “Sie waren immer so schön geschminkt und angezogen, wenn sie das Programm vorlasen. Das fand ich für mich absolut passend”, erzählt sie im “Bild”-Interview. Beim WDR erfüllte sie sich diesen Traum, mithilfe ihres Chefs, der sie damals unterstützte. “Er ließ mich Schulfernsehen machen, obwohl ich keine Ahnung hatte. Er sah Potenzial in mir, förderte mich. Ich hatte einfach großes Glück und war zur rechten Zeit am richtigen Ort”, erinnert sich die Journalistin.
Auch nach ihrem Wechsel zum ZDF habe sie Glück gehabt, meint Birgit Schrowange. “Bis ich kam, waren alle Ansagerinnen blond und lieblich mit welliger Föhnfrisur. Ich hatte dunkle Haare, trug sie oft streng nach hinten frisiert, als Bob oder Zopf. Ich war ein ganz neuer Typ Frau. Deswegen bekam ich den Job.”
Allerdings lief nicht immer alles gut für sie. Einer ihrer Chefs, der inzwischen verstorben ist, habe eine Affäre mit einer Kollegin gehabt, dann aber Interesse an ihr gezeigt. “Er wollte mich dann gegen sie eintauschen, aber das wollte ich nicht. Als ich nicht auf seine Avancen einging, machte er mir das Leben zur Hölle. Bis ich mich beim Intendanten über ihn beschwerte. Das war keine einfache Zeit, aber ich stand es durch”, erinnert sie sich.
Zudem habe nicht jeder ihr den Erfolg gegönnt, Birgit Schrowange habe auch mit dem Neid mancher Kolleginnen zu kämpfen gehabt. “Damals beschloss ich, niemals so zu werden. Ich bin eine Frauen-Frau, habe junge, hübsche Kolleginnen stets unterstützt und gönne jedem immer alles.”